Begleitend zu einem ETCS (European Train Control System)-Ausrüstungsprojekt für den ICE-T der Deutschen Bahn, bei dem erstmals eine open Source Lizenz für die ETCS-Bordgerätesoftware sowie ein Softwarepflegevertrag vertraglich vereinbart worden waren, wurde 2012 ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt begonnen und Ende 2015 abgeschlossen. Ziel dieses Projektes war es eine Formalisierung der offiziellen ETCS-Spezifikation zu entwickeln, aus der dann eine herstellerneutrale Referenzsoftware abgeleitet werden sollte, um zukünftig den Nutzern und Testlaboratorien ein neutrales Mittel für die Beurteilung der Konformität mit der Spezifikation an die Hand zu geben. Damit diese „Referenz“ vertrauenswürdig ist, muss sie vollständig transparent sein. Daher sollte das „open Proofs“-Prinzip zum Einsatz kommen, bei dem nicht nur die Referenzsoftware selber, sondern auch die Software-Werkzeuge und „Proofs“ (Korrektheits- und Sicherheitsnachweise) unter open Source Lizenzen stehen. Der Vortrag berichtet über den Stand zum Abschluss der Arbeiten im Rahmen des internationalen ITEA2)-Förderprojektes.