Spatenstich für ICE-Bahnwerk in Cottbus
Die Deutsche Bahn (DB) hat mit dem Bau des neuen Bahnwerks in Cottbus begonnen. Der erste Spatenstich erfolgte in Anwesenheit von Bundeskanzler Olaf Scholz, Ministerpräsident Dietmar Woidke und dem Vorstandsvorsitzenden der DB Richard Lutz am 10. Mai 2022. Es entsteht die erste von später zwei Werkhallen. In dieser Halle werden bereits in zwei Jahren die ersten ICE 4-Züge instandgehalten. Auf dem Baufeld machten 500 rote Luftballons den Grundriss der neuen Werkhalle sichtbar. Sie symbolisierten auch die ersten 500 neuen Arbeits- und Ausbildungsplätze, die hier bis 2024 entstehen. Das Projekt ist eines der ersten und bedeutendsten Vorhaben zur Strukturstärkung in der Kohleregion Lausitz. Gemeinsam mit dem Bund und dem Land Brandenburg unterstützt die DB den Wandel und schafft neue, hochwertige Industriearbeitsplätze. Nach Fertigstellung der zweiten Werkhalle im Jahr 2026 werden es insgesamt 1.200 neue Stellen sein. Dabei setzt die DB voll auf Digitalisierung und Automatisierung: Cottbus wird das modernste Instandhaltungswerk der DB. Die neuen Werkhallen entstehen auf dem Gelände vor dem bestehenden DB-Standort in Cottbus. Die erste Halle hat zwei Gleise und ist 445 Meter lang; die weitere Halle wird vier Gleise und 570 Meter Länge haben. Damit wird es das erste Werk der DB für die schwere Instandhaltung von ICE 4-Zügen sein. Dabei werden die Züge zum Teil demontiert und schwere Komponenten wie Drehgestelle ausgetauscht. Das Besondere an den Werkhallen: Auch die 374 Meter langen XXL-ICE mit 13 Wagen und 918 Sitzplätzen können in voller Länge einfahren. Von den kürzeren ICE passen zwei je rund 200 Meter lange Züge mit jeweils sieben Wagen hintereinander auf die Gleise. So können Mitarbeitende an allen Wagen gleichzeitig arbeiten, was die Instandhaltung der Züge beschleunigt. Die Revision eines ICE 4 mit allen nötigen Arbeitsschritten soll im neuen Werk weniger als zwei Wochen dauern. Bisher dauert eine solche Revision bei einem ICE bis zu fünf Wochen. Erhöhte Gleise sorgen in den Werkhallen für ergonomische Arbeitsplätze, an denen Mitarbeitende einfach an Seitenklappen und Radsätzen arbeiten können. In den Hallenboden sind von der DB eigens entwickelte Drehgestellwechsler eingesetzt.