Gleisverlegung beim größten Bahnbauprojekt Indiens
Derzeit läuft der Bau des östlichen und westlichen Güterverkehrskorridors. Die beiden Linien erstrecken sich über eine Gesamtlänge von etwa 3.300 km. Allein beim Westkorridor umfasst der Bau neben der Verlegung von etwa 1.400 km Gleisen auch unzählige Weichen, mehr als 1.300 Brücken und 20 Stationen sowie die Lieferung der dazugehörigen Ausrüstung. Die Bauaufgaben werden in Baulosen vergeben, wobei alle Großen der Baubranche Indiens, wie IRCON, Tata, L&T Larsen & Toubro und GMR Group, vertreten sind. Alle Firmen setzen auf Plasser & Theurer Maschinen und arbeiten mit unterschiedlichen Maschinentypen auf diesen Baustellen.
Die GMR Group nimmt am Bau des östlichen Korridors teil. Zum Einsatz kommen dabei zwei, in den letzten beiden Jahren angeschaffte, kontinuierlich arbeitende Gleisverlegemaschinen SVM 1000 I. Für die begleitenden Bauaufgaben setzt GMR zwei Gleisstopfmaschinen Duomatic 08-32 C, eine Universalstopfmaschine Unimat 08-275 3S, zwei Schotterpflüge PBR 400 mit integriertem Drehteller und einen Dynamischen Gleisstabilisator DGS 62 N ein. Die SVM 1000 I wurde speziell für die Verlegung neuer Gleise konzipiert. Sie besteht aus einer Verlegeeinheit und zwei Portalanlagen, wird bei Plasser India gebaut. Die Maschinen sind mit Clipaggregaten ausgestattet und eignen sich für den Transport und das Verlegen von Schwellen und Schienen. Die Portalanlagen sind höhenverstellbar ausgeführt, um das Profil für die Überstellfahrt einzuhalten. Dabei wird die Kranfahrbahn in der Parkposition entsprechend abgesenkt. Flachwaggons, im Fall der GMR Group 45 Stück, ergänzen den Bauzug. Sie wurden für die Aufnahme der notwendigen Schwellen und Schienen für den Gleisneubau adaptiert. Unter vier Lagen Betonschwellen aus indischer Fertigung befindet sich eine Lage UIC 60-Schienen (12 Stränge à 250 m). In der Regel werden 24 derartige Waggons an die Verlegemaschine gekuppelt, mit ausreichend Material für 1,5 km Strecke, das entspricht etwa der Arbeitsleistung einer 6-stündigen Schicht. Mit speziellen Greifarmen ausgestattete Portalanlagen ziehen die mitgeführten Schienen zur Maschinenfront. Hydraulisch verstellbare Rollen sorgen dabei für eine korrekte Führung. An der Front werden die Schienen von einem Baustellenfahrzeug mit Schienengreifern übernommen und über Hilfsrollen auf das Schotterbett gezogen. Auf diese Weise werden die Schienen in definierten Bauabschnittslängen vorgelagert. Im Arbeitsbetrieb stützt sich die Verlegemaschine auf dem vordersten Transportwaggon ab. Das Raupenfahrwerk dient dabei als Antrieb des gesamten Zuges, einschließlich der Schwellen bzw. der Schienentransportwaggons. Die Portalanlagen bringen nun die Schwellen Lage für Lage zur Verlegeeinheit. Über ein bewährtes Vorschubsystem gelangen sie zum Verlegeaggregat, das sie in präzisem Abstand ablegt. Zehn bis zwölf Schwellen pro Minute ist die bei den Einsätzen in Indien erzielte Verlegeleistung. Die vorgelagerten Schienen werden wieder aufgenommen, am Maschinenrahmen vorbeigeführt, auf den neu verlegten Schwellen abgelegt und mit den integrierten Clipaggregaten fixiert. Die gesamte Materiallogistik erfolgt somit im Baugleis. Das Grundkonzept der Maschine beinhaltet eine autarke Energieversorgung. Ein Leitseil dient als Referenz für die präzise Ablage der Schwellen hinsichtlich seitlicher Ausrichtung und Radius. Zur Fertigstellung der Gleisbauarbeiten steht ein Mechanisierter
Durcharbeitungszug MDZ von Plasser & Theurer zur Verfügung, bestehend aus einer Nivellier-, Hebe-, Richt- und Stopfmaschine, einem Schotterpflug und einem Dynamischen Gleisstabilisator.
L&T Larsen & Toubro verfolgt den Bauauftrag am Westkorridor. Dafür werden ebenfalls eine Gleisverlegemaschine SVM 1000 I sowie die Maschinengruppe für die Gleisdurcharbeitung
(Unimat 08-275 3S, Duomatic 08-32 C, PBR 400, DGS 62) eingesetzt.