Deutsche Bahn und Siemens Mobility präsentieren neuen Wasserstoffzug
Die Deutsche Bahn (DB) und Siemens Mobility treiben die klimafreundliche Verkehrswende auf der Schiene weiter voran. Erstmalig präsentierten beide Partner am Siemens-Fertigungsstandort in Krefeld Elemente des innovativen Gesamtsystems: den neu entwickelten Mireo Plus H, der nächsten Generation eines Wasserstoffzugs, und einen neu konzipierten, mobilen Wasserstoff-Speichertrailer. Das Fahrzeug und die passende Infrastruktur sollen Dieseltriebzüge im Regionalverkehr ersetzen und die CO2-Emissionen auf der Schiene auf null reduzieren. Der Mireo Plus H für das H2goesRail Projekt hat als Zweiteiler eine Reichweite von bis zu 800 Kilometern, ist so leistungsfähig wie elektrische Triebzüge und zeichnet sich durch eine hohe Antriebsleistung von 1,7 MW für bis zu 1,1 m/s² Beschleunigung und eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 160 km/h aus. Die dreiteilige Variante des Zuges hat eine Reichweite von bis zu 1.000 Kilometern. Wasserstoffzüge sind eine besonders klimafreundliche Antriebstechnologie, denn mit grünem Wasserstoff fahren sie emissionsfrei – ausgestoßen wird nur Wasserdampf, kein CO2. Am Beispiel des H2goesRail Projekts ergeben sich auf der Strecke zwischen Tübingen und Pforzheim durch den Abschied von Diesel Einsparungen von ca. 330 Tonnen pro Jahr. Generell kann der Mireo Plus H abhängig vom Streckenprofil 520 Tonnen pro Jahr einsparen (gerechnet auf 200.000 Kilometer Laufleistung). Der Wasserstoff wird in Tübingen von DB Energie mit Hilfe von Ökostrom direkt aus der Oberleitung produziert. Um den Zug warten zu können, wird das DB-Werk in Ulm entsprechend ausgerüstet. Der Mireo Plus H wird 2023 Testfahrten in Baden-Württemberg aufnehmen. Ab 2024 ist er für das Projekt H2goesRail im regulären Passagierbetrieb zwischen Tübingen, Horb und Pforzheim im Einsatz und ersetzt einen dort fahrenden Dieseltriebwagen.