Automatischer Zugbetrieb für Regionalverkehrszüge soll in Deutschland getestet werden
Das Bundeswirtschaftsministerium hat Alstom im Zusammenhang mit einem geplanten Testprojekt zur Implementierung des automatischen Zugbetriebs (ATO) im täglichen Fahrgastbetrieb von Regionalzügen mit dem „Innovationspreis Reallabore“ ausgezeichnet. Das Forschungsprojekt startet im Jahr 2021 in Zusammenarbeit mit dem Regionalverband Großraum Braunschweig, dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und der Technischen Universität Berlin (TU Berlin). Nach Evaluierung der ausgewählten Streckenabschnitte und der für den automatisierten Betrieb erforderlichen Ausrüstung werden die Tests mit der Metronom Eisenbahngesellschaft, einem niedersächsischen Bahnbetreiber, und zwei Coradia Continental-Regionalzügen der Regionalbahnfahrzeuge Großraum Braunschweig GmbH durchgeführt. Für dieses Projekt werden zwei Züge auf Basis der Coradia Continental-Plattform im Betrieb der Metronom Eisenbahngesellschaft mbH mit einem European Train Control System (ETCS) ausgestattet und erhalten eine zusätzliche Ausrüstung für den automatischen Zugbetrieb (ATO). Diese technische Ausrüstung ermöglicht es dem Regionalzug, automatisch zu fahren und verschiedene Automatisierungsgrade (GoA) zu testen: GoA3 im regulären Fahrgastbetrieb und GoA4 beim Rangieren. GoA3 beschreibt eine völlig autonome Zugfahrt, jedoch mit einem Begleiter, der im Notfall in den Betrieb eingreifen kann. GoA4 bezeichnet einen unbeaufsichtigten Betrieb ohne Personal an Bord, aber mit der Möglichkeit einer Fernsteuerung. Die Erkenntnisse aus diesem wichtigen Projekt werden entscheidend dazu beitragen, den Rechts- und Vorschriftenrahmen weiterzuentwickeln, der den automatischen Zugbetrieb beaufsichtigen soll. Das Land Niedersachsen nimmt hier eine entscheidende Führungsrolle ein und setzt darauf, dass automatische Regionalzüge mit GoA3-Ausstattung bald Serienreife erlangen.