Weltmarkt für elektrische Lokomotiven wächst ausgehend von 4,6 Mrd. Euro um 3,4 Prozent jährlich
Die SCI Verkehr GmbH, Köln (DE), hat im April 2016 die Marktstudie Electric Locomotives – Global Market Trends veröffentlicht. Der Schienengüterverkehr in China nimmt ab und mit ihm die Beschaffung neuer elektrischer Lokomotiven. Trotzdem bleibt Asien auch in Zukunft der größte Markt, nun getrieben von Indien und dem dort seit langem erhofften Neubau einer Lokomotivfabrik durch Alstom. Auch in Europa bleibt die Nachfrage nach elektrischen Lokomotiven hoch. Afrika macht zwar mit etwa 5 % des weltweiten Marktvolumens nur einen geringen Anteil aus, ist aber der dynamischste Markt und wird an Bedeutung gewinnen. Mit einem Wachstum von 7,8 % p.a. in den nächsten fünf Jahren liegt Afrika dabei noch vor den Leitregionen Asien, GUS und Europa und somit auch über dem weltweiten Wachstum von 3,4 % p.a. Das relativ hohe Marktvolumen in Afrika resultiert vor allem aus hohen Beschaffungszahlen des südafrikanischen Güterverkehrsbetreibers Transnet. In Folge des sinkenden Ölpreises und der Konjunkturabkühlung ist die wirtschaftliche Lage in Russland deutlich angespannter als in den Jahren zuvor und führt zu großen Unsicherheiten. In Folge dessen ist die Nachfrage nach Verkehrsleistung gesunken und somit auch die Beschaffungszahlen von Elektrolokomotiven. Langfristig wird die große veraltete Flotte jedoch ersetzt werden müssen. In Europa beträgt das derzeitige Marktvolumen etwa 750 Mio. € und ist damit auf dem höchsten Stand seit fünf Jahren. Die Investitionen in Europa werden vor allem von der Konsolidierung der Güterverkehrsunternehmen und ihrer grenzüberschreitenden Verkehre getrieben: Auch die veraltete osteuropäische Flotte wird zu steigenden Beschaffungen beitragen. Aufgrund des geringen Elektrifizierungsgrades in Nordamerika, Südamerika und Australien sind Elektrolokomotiven in diesen Regionen nur von marginaler Bedeutung. Während der Bestand elektrischer Lokomotiven in Afrika stark anwachsen wird, werden die großen Flotten in den GUS-Staaten, Asien und Europa leicht abnehmen oder auf gleichem Niveau bleiben. Grund dafür sind Optimierungsprozesse innerhalb der Flotten sowie im Betrieb: Viele alte Lokomotiven werden durch leistungsstärkere und zuverlässigere neue Lokomotiven ersetzt. Darüber hinaus werden in Europa weiterhin nationale durch grenzüberschreitende Lokomotiven ersetzt werden.
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