Stuttgart 21: Tageslicht im künftigen Hauptbahnhof – freier Blick durch fertiges Lichtauge
Die Deutsche Bahn (DB) hat bei Stuttgart 21 nach dem Ende der Rohbauarbeiten am Bahnhofsdach ein weiteres der 27 markanten Lichtaugen fertiggestellt. Montagenetze und Schutzplanen, die den Einbau der jeweils bis zu 350 Quadratmeter umfassenden Lichtaugen von oben ermöglichen, können hier nun eingeholt werden. Damit wird vom Bahnsteig aus der Blick zum Himmel für kurze Zeit frei, bis zum weiteren Schutz ein Arbeitszelt über der Glasfläche aufgestellt wird. Die auf den Bau komplexer Fassadenkonstruktionen spezialisierte Seele-Gruppe mit Hauptsitz in Gersthofen bei Augsburg hat im Spätsommer 2023 mit dem Einbau der Lichtaugen begonnen.
Das vom Architekten Christoph Ingenhoven entworfene Dach des künftigen Stuttgarter Hauptbahnhofs ist eine noch nie gebaute Betonschalenkonstruktion. Der Entwurf sieht für die Bahnhofshalle eine luftige, helle Atmosphäre vor. Tageslicht soll sich durch die jeweils bis zu 350 Quadratmeter umfassenden Lichtaugen gleichmäßig in der Bahnsteighalle verteilen. 27 Lichtaugen und eine Stahl-Glas-Gitterschale schließen später die 28 Kelchstützen nach oben hin ab. Davon erhalten 23 Kelchstützen jeweils einen aus einer zweifachgekrümmten Fläche bestehenden Abschluss aus Stahl und Glas, vier Kelchstützen im nördlichen Bereich der Bahnsteighalle eine rein ebene Fläche. Eine Gitterschale wird den sogenannten Sonderkelch überspannen, der später einer der Hauptzugänge zu den Bahnsteigen ist. Gitterschalen wölben sich zudem über zwei weitere Zugänge. Teilweise wird an bis zu zehn Lichtaugen gleichzeitig gearbeitet.