Pfaff Verkehrstechnik liefert WLAN-gesteuerte Hebebockanlage
Die BLS hat das modernisierte Werk in Spiez mit Hebeböcken von Pfaff Verkehrstechnik zur Instandhaltung von Triebzügen der neuesten Generation ausgerüstet. Dank der kabellosen Steuerung der gesamten Hebebockanlage über eine WLAN-Infrastruktur erhöht sich die Flexibilität bei den Wartungsarbeiten und es gibt keine störenden Steuerleitungen am Boden mehr. Die 16 Pfaff-silberblau Hebeböcke haben eine Traglast von jeweils 25 Tonnen und können als Teilanlage Lokomotiven oder als Gesamtanlage ganze Triebzüge mit einem Gesamtgewicht bis 400 Tonnen und einer Gesamtlänge bis 105 Metern für Wartungszwecke anheben und absenken, zum Beispiel den bekannten 4-teiligen Triebzug Mutz („Moderner Universeller TriebZug“) mit einem Gesamtgewicht von 217 Tonnen. In den modernisierten Werkstätten in Spiez sollen dank der neuen Anlage, die sich um weitere Hebeböcke erweitern lässt, zukünftig auch 6-teilige Triebzüge gewartet werden können. Die Energieversorgung der Hebeböcke erfolgt über die Gleisgrube. Drei WLAN-Access-Points unterhalb des Hallendachs mit jeweils drei zusätzlichen Antennenverstärkern spannen im gesamten Hallenbereich ein gleichmäßig starkes WLAN-Netz auf. Jeder Hebebock ist mit einer Antenne zum Empfang des WLAN-Steuersignals des Hauptschranks ausgerüstet. Die flexible Positionierung des Steuerpults am jeweiligen Hebebock, also direkt am Einsatzort, erhöht die Sicherheit bei den Instandhaltungsarbeiten. Das Sicherheitsniveau der über WLAN-gesteuerten Anlage ist identisch zu den kabelgebundenen Systemen. Die Anlage entspricht der DIN EN 1493, einer europäischen Norm für Fahrzeug-Hebebühnen mit einer oder mehreren Hubeinheiten zum vollständigen Anheben von Fahrzeugen, um diese zu untersuchen und an ihnen zu arbeiten. Die tief in die Gleisgrube ragenden Lastklauen der Hebeböcke und die weite Lastausladung ermöglichen das Heben der Schienenfahrzeuge an den Drehgestell-Rahmen oder den Auflagepunkten am Wagenkasten, wobei der Lastarm auch unter Volllast horizontal verstellbar ist. Diverse Adapter bieten vielfältige Möglichkeiten zum Anheben unterschiedlicher Fahrzeugtypen. An den federbelasteten Schienenfahrwerken befindet sich eine Umgreif-Einheit. Die Hebeböcke heben und senken die Fahrzeuge mit Geschwindigkeiten von 295 mm/min. Die geringe Hub- bzw. Senkgeschwindigkeit erlaubt den kurzzeitigen Aufenthalt von Personen unter der sich hebenden bzw. senkenden Last für spezielle Wartungs- oder Reparaturarbeiten gemäß den Sicherheitsaspekten der DIN EN 1493. Die Gleichlaufregelung beträgt +/-2 mm, das heißt alle 16 Hebeböcke regeln den Hub- bzw. Senkvorgang in einem Toleranzbereich von nur 4 mm. Für ein ergonomisches Arbeiten kann die Hubhöhe flexibel bis zur Maximalhöhe von 2.800 mm genutzt werden. Das mechanische Design und die Außengeometrie der Hebeböcke gewährleisten, dass keine störenden Konturen durch Versteifungselemente im Gleis- und Zugbereich vorhanden sind. Die gesamte Hebebockanlage wurde in nur zwei Wochen aufgebaut und konfiguriert. Die Dimensionierung der Halle einschließlich Gleise, Hebebockanlage und Steuerung erlaubt die einfache Erweiterung um bis zu 8 zusätzliche Hebeböcke, um zukünftig noch längere Triebzüge bzw. solche mit einer anderen Wagenkastenunterteilung warten zu können.