Neues Zugsicherungssystem von Stadler wird erstmals bei den neuen BLS-Zügen eingebaut
Das von Stadler und dem Joint Venture ANGELSTAR entwickelte ETCS-Zugsicherungssystem GUARDIA kommt erstmals bei den neuen FLIRT-Zügen der BLS zum Einsatz. GUARDIA besteht aus Hard- und Software, die im Zug installiert wird. Position, Geschwindigkeit und weitere Daten werden dem Lokführer angezeigt und an die Zentrale übermittelt. Gleichzeitig können Daten wie die Fahrerlaubnis empfangen werden.
GUARDIA markiert für den Schienenfahrzeughersteller aus der Ostschweiz einen wichtigen Meilenstein in der Unternehmensgeschichte. Stadler bietet im Joint Venture mit dem auf Zugsicherungen spezialisierten Unternehmen Mermec mit dem leistungsfähigen GUARDIA eine eigene Lösung für das ETCS-On-Board-System an. Das komplett neu entwickelte System befindet sich zurzeit im Feldtest und im Zulassungsprozess in der Schweiz und wird zusätzlich zeitgleich in mehreren europäischen Ländern getestet und eingeführt. Die BLS-FLIRT werden mit einem sogenannten ETCS Level 2 nach dem neusten Stand der Technik (SRS 3.4.0) ausgerüstet. Die ETCS-Level-2-Zugsicherung verfolgt unter Verwendung digitaler Kommunikationstechnik (GSM-R) die Zugbewegungen im Radio Block Centre (RBC) und erfüllt mittels erprobter SIL-4 Signalling Hardware die höchsten Sicherheitsanforderungen. Der On-Board European Vital Computer (EVC) überwacht den Datenaustausch und garantiert die Einhaltung der maximal zulässigen Geschwindigkeit. Alle Züge übermitteln regelmässig ihre exakte Position und Fahrtrichtung dem RBC. Die Fahrerlaubnis, Geschwindigkeitslimit und Streckendaten werden dem Zug kontinuierlich übertragen. Im Januar 2018 hat die BLS 52 Züge des Typs FLIRT der neusten Generation bestellt, inklusive einer Option auf 90 weitere. Ab Mitte 2019 starten die umfangreichen Zulassungstests und in den Jahren 2021 bis 2025 werden die Züge schrittweise in Betrieb gesetzt.