Neue S-Bahn unterwegs im Dauertest in Berlin und Brandenburg
Nur noch wenige Monate, dann geht Berlins neue S-Bahn in Betrieb. Wer Glück hatte, hat die „Neue“ inzwischen schon gesehen, wie sie ihre Kurven durch die Hauptstadt zieht. Denn bereits Anfang September fuhr der erste Zug auf Testfahrt durchs Netz, zunächst nur nachts. Doch inzwischen sind die Fahrzeuge der Baureihe 483/484, wie die „Neue“ heißt, auch tagsüber unterwegs. Seit Anfang Mai fährt ein Zug mit insgesamt sechs Wagen bunt beklebt durch Berlin und Brandenburg. 40.000 Kilometer fährt der Zug nun auf Berliner und Brandenburger Schienen. Während des Dauertests wird vor allem gecheckt, ob der Zug den rauen Anforderungen an den S-Bahn Betrieb gewachsen ist. Anfahren – bremsen – Türen öffnen und wieder anfahren, 24 Stunden am Tag, sieben Tage pro Woche. Bei den täglich geplanten 800 bis 1.000 Kilometer Fahrleistung wird das voraussichtlich bis Anfang Juli dauern. Unterbrochen wird das Programm nur durch die regelmäßig durchzuführenden technischen Prüfungen und Inspektionen in der Werkstatt. Insgesamt zehn Vorserienzüge werden an Neujahr in Betrieb gehen, zunächst auf der Linie S47 (Spindlersfeld – Hermannstraße), später auch auf den Linien S46 (Königs Wusterhausen – Westend), S8 (Zeuthen – Birkenwerder) und S41/42 (Ringbahn). Zuvor wurden die Fahrzeuge zwei Jahre lang getestet, um eventuelle Mängel rechtzeitig vor Inbetriebnahme zu beseitigen. Geprüft wurden sie unter anderem im Testzentrum für Schienenfahrzeuge, dem Prüf- und Validationscenter von Siemens Mobility in Wegberg-Wildenrath (NRW). Darüber hinaus wurde ein Zug bis nach Wien gebracht, um ihn im Klima-Wind-Kanal des Rail Tec Arsenal (RTA) extremen Wetterbedingungen auszusetzen. Hier wurde unter anderem getestet, ob auch bei starkem Schneefall und Vereisung der Stromabnehmer funktioniert und die Türen öffnen und schließen.