Neue Lok für nachhaltige Eisenbahntransporte bei Max Bögl

Die Firmengruppe Max Bögl hat eine vierachsige, diesel-elek-trische Lokomotive vom Typ DE 18 des Herstellers Vossloh Rolling Stock erworben. Am 13. Januar erreichte die fabrikneu aus dem Kieler Werk überführte Lok das Stammwerk der Firmengruppe im oberpfälzischen Sengenthal. Mit einer Leistung von 1 800 kW, was etwa 2 450 PS entspricht, handelt es sich um die aktuell leistungsstärkste Mittelführerhauslokomotive auf dem europäischen Markt. Gleichzeitig zeichnet sich die DE 18 durch ein Motormanagement aus, das die Einhaltung der Emissionsgrenzwerte nach Stufe V sicherstellt. Die Motoren sind vorbereitet, um den synthetischen Kraftstoff HVO nach EN 15940 zu verwenden, der die CO2-Emissionen um bis zu 90 % reduziert.
Für die Lokführer von Max Bögl bedeutet der Erwerb der neuen DE 18 Lokomotive einen Quantensprung. Bisher wurden die im Laufe der Zeit immer anspruchsvoller gewordenen Rangieraufgaben mit zwei älteren dreiachsigen Rangierlokomotiven erledigt. Nun ist es möglich, auch Ganzzüge mit einem Gewicht von über
2 000 Tonnen problemlos im Werk zu rangieren und über die firmeneigene Anschlussbahn vom Werk Sengenthal zum Bahnhof Neumarkt zu befördern.
Die neue Lok wird ihre Leistungsfähigkeit auch unmittelbar unter Beweis stellen können. So wird die Haupt-
aufgabe bis ins Jahr 2026 hinein zunächst darin bestehen, die Tübbingzüge für den Brenner Basistunnel – im Regelfall täglich ein knapp 2 000 Tonnen schwerer Ganzzug – im Werk zu rangieren und nach Neumarkt zu fahren, wo sie zur Weiterfahrt nach Steinach in Tirol von einer E-Lok übernommen werden.
Neben den täglich verkehrenden Tübbingzügen verlassen im Laufe eines Jahres auch zahlreiche Schwellenzüge das Werk. Ebenso werden immer wieder Baustellen über den Schienenweg mit Betonfertigteilen versorgt, z. B. für Windkrafttürme, Parkhäuser und Hallen. In Spitzenzeiten kommt es vor, dass bis zu drei beladene Züge pro Tag das Werk verlassen.
Da die neue Lok über die Zulassung zum Betrieb auf dem deutschen Schienennetz verfügt, wird sie parallel zum schweren Rangierdienst auf der eigenen Schieneninfrastruktur noch eine weitere Aufgabe übernehmen Mit ihr sollen künftig auch Züge über den Bahnhof Neumarkt hinaus bis in den Großraum Nürnberg oder nach Regensburg vorgefahren werden. Der Grund für den erweiterten Aktionsradius sind die nur beschränkt vorhandenen Gleiskapazitäten am Bahnhof Neumarkt für den ankommenden und abgehenden Güterverkehr. Die neue DE 18 bietet die erforderliche Flexibilität, um in Zukunft noch mehr Züge zuverlässig fahren zu können und ggf. selbst auf mögliche ungeplante Gleisbelegungen in Neumarkt durch Dritte oder auf Störungen reagieren zu können.
Wesentliche technische Merkmale der 17 Meter langen Lok sind ihr Gewicht von 90 Tonnen und eine Höchst-
geschwindigkeit von 120 km/h. Ausgerüstet ist sie neben einer Funkfernsteuerung auch mit einer automatischen Rangierkupplung.