Neue Bremszange für Prüfstandsanwendungen
Für die Entwicklung von Bremsscheiben und Bremsbelägen für Schienenfahrzeuge werden im Rahmen von Prüfstandversuchen meist Bremszangen verwendet, die auch im realen Fahrbetrieb eingesetzt werden. Diese Bremszangen sind jedoch für den Fahrbetrieb optimierte Serienprodukte und erweisen sich als Entwicklungswerkzeug weniger geeignet. Teilweise verwenden deshalb Prüfstandbetreiber zu diesem Zweck auch verschiedene Einzelanfertigungen als Bremsbelagsaufnahmen die ganz speziellen Prüfaufgaben genügen. Die RENK Test System GmbH hat jetzt hierfür eine Bremszange entwickelt, die die speziellen Anforderungen des Prüfstandsbetriebs erfüllt, aber trotzdem als Standardwerkzeug von unterschiedlichen Prüfstandbetreibern für wechselnde Prüfaufgaben verwendet werden kann. Vorrangiges Entwicklungsziel bei dieser neuartigen Bremszange war die Vergrößerung der Einsatzmöglichkeiten ohne funktionale Beeinflussung der einzelnen Bremsscheiben und Bremsbeläge. Weitere Verbesserungen wurden bei der Sensorausstattung sowie der Handhabung bei Umrüstungen erreicht. Gegenüber einer Serien-Bremszange zeigt die von RENK entwickelte Bremszange für Prüfstandsanwendungen einige entscheidende Vorteile:
- Geringer Integrationsaufwand durch gleichbleibende Bremszangenlagerung, unabhängig von der Positionierung im Schienenfahrzeug
- Breiter Einsatzbereich durch modulare Bremsbelagsschnittstelle zur Adaption unterschiedlichster Bremsbelagsausführungen
- Großer Leistungsbereich für HALT-Tests mit Überlasten und zukünftige Bremsbelagsentwicklungen
- Exakte Messung der Anpresskraft durch erweiterte Sensorausstattung
- Konzentration auf die Prüfaufgabe aufgrund eines störungsfreien Betriebes und langer Lebensdauer
- Abnahmeprüfung gemäß UIC 541 und UIC 548 mit maßgeschneiderter Bremszange
Derzeit stehen von dieser Bremszange zwei Ausführungen zur Verfügung: Eine leichte Ausführung für Anpresskräfte bis 65 kN, wie sie für Prüfungen gemäß UIC 541 bzw. UIC 548 gefordert sind, sowie eine schwere Ausführung für besondere Prüfanforderungen für Anpresskräfte bis 120 kN.