LEONHARD WEISS feiert 125-jähriges Bestehen

Mit 7 700 Beschäftigten und 32 Standorten allein in Deutschland zählt LEONHARD WEISS heute zu den größten Bauunternehmen in der Bundesrepublik. Das Unternehmen mit seinen Hauptsitzen in Göppingen und Satteldorf generierte in den drei Geschäftsbereichen Straßen- und Netzbau, Gleisinfrastrukturbau sowie Ingenieur- und Schlüsselfertigbau über 2,5 Milliar- den Euro Umsatz im Jahr 2024.
Das ist auch eine Zeitreise. Denn zwischen den kleinsten Anfängen mit „der Firmenzentrale“ in einer Mietwohnung in der Karlstraße im Apotheken-Haus in Göppin- gen und der Realisierung kompletter Infrastrukturprojekte – auch außerhalb Deutschlands – liegen Welten. Am Anfang steht der junge Bauingenieur Leonhard Weiß, der mit gerade einmal 20 Jahren im Jahr 1900 von der Westdeutschen Eisenbahngesellschaft den Zuschlag für den Ausbau einer zehn Kilometer langen Teilstrecke „der Härtsfeld-Bahn“ zwischen Aalen und Ballmertshofen erhält.
Der Firmengründer überzeugt seine Auftraggeber vor allem mit technischer Kompetenz, Zuverlässigkeit und Professionalität.
So auch wenige Jahre nach dem 2. Weltkrieg, als das Unternehmen von der Schwäbischen Eisenbahn den Auftrag für den legendären Streckenabschnitt „Geislinger Steige“ erhält. Immer noch ist vornehmlich Handarbeit angesagt und der Einsatz von Maschinen nur bedingt zulässig – ein Überbleibsel aus der Zeit vor dem Krieg, wo der Einsatz von Baggern und Ladebändern z. B. beim Autobahnbau verboten war, um die hohe Arbeitslosigkeit einzudämmen. 1950 hält der großflächige Maschineneinsatz im ausländischen Baugewerbe nach und nach Einzug. Der Sohn des Firmengründers Walter Weiss bringt Ideen von einer USA-Reise mit und fasst vorausschauend den Entschluss, künftig in moderne Maschinen.
1938 wird in Crailsheim ein zweiter Standort gegründet, um neue Märkte zu erreichen. Leon- hard Weiß, der noch im gleichen Jahr an einem Herzschlag stirbt, wollte dem Betrieb so die Region Nordost-Württemberg erschließen und sich gleichzeitig gegenüber seinen Auftragge- bern im Raum Göppingen etwas unabhängiger machen.
Aus eigenem Antrieb beschließen die Enkel Werner Schmidt-Weiss (Crailsheim) und der heute noch aktive Gesellschafter Ulrich Weiss (Göppingen) ein gemeinsames Leitbild für das Unternehmen zu entwickeln. Das Ergebnis sind jene Leitsätze, die bis heute den Auftritt und die Philosophie des Unternehmens durchgängig bestimmen. Ein Wertekosmos, der u. a. den respektvollen Umgang mit Mensch, Familie und Umwelt sowie mit Geschäftspartnern und Kunden weist und den Mitarbeiter in den Mittelpunkt stellt.
Die tragenden Formulierungen sind für „die Weissianer“ weit mehr als bloße Worte. „Das Leitbild und unser LW-Spirit“ erklärt Marcus Herwarth, Vorsitzender der Geschäftsführung
„sind unsere Leitplanken. Trotz Größe und Wachstum achten wir auf die Pflege dieser Werte. Das beginnt bei der Auswahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und es begleitet uns im Alltag. Das Heute ist geprägt von sehr schnellen Veränderungen. Uns ist wichtig, dass sich LEONHARD WEISS stabil weiterentwickelt. Wir bleiben berechenbar und unsere Werte begleiten uns auch dabei.“
Um das Unternehmen für die Zukunft noch besser aufzustellen, beschließen Ulrich Weiss und Werner Schmidt-Weiss 1998, die über Jahrzehnte getrennten Firmensitze zu einem gemeinsamen Unternehmen zusammenzuführen und es neu auszurichten. So werden das Know-how der Mitarbeiter und Ressourcen gebündelt. Die dezentralisierte Organisation ermöglicht es, größere und komplexere Projekte umzusetzen und die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens stärker auszubauen.
Der Wiederaufbau des Ahrtals und die Ende 2024 abgeschlossene größte Gleisbaustelle in Deutschland, die Riedbahn, zeigten so, wie gut LEONHARD WEISS auf aktuelle Herausfor- derungen und Bedarfe vorbereitet ist und mit vereinten Kräften agieren kann. Neben Themen wie Nachhaltigkeit oder Energieversorgung eröffnet vor allem die notwendige Modernisierung in der Infrastruktur mit milliardenschweren Investitionen in Brücken, Straßen und Schienen enorme Chancen. Denn LEONHARD WEISS hält dafür schon heute eigentlich alle notwendigen Sparten und Geschäftsbereiche vor.
Auch die aktuelle Führungscrew um die geschäftsführenden Gesellschafter Ralf Schmidt, Stefan Schmidt-Weiss und Alexander Weiss als Urenkel des Gründers weiß deshalb um den Wert der Kontinuität.
125 Jahre LEONHARD WEISS. Das ist eine Erfolgsgeschichte trotz zweier Weltkriege, einer Weltwirtschaftskrise, fehlendem Material, Hunger, Zerstörung, schierer Not, Rezession, Bauboom, Strukturwandel, knallhartem Preiswettbewerb, Corona-Pandemie, Inflation und Cyber-Attacken.