Europäischer Schienengüterverkehr verliert strukturell an Boden – grundlegende Modernisierungsschritte erforderlich
In der aktuell erschienenen Studie „European Rail Freight Transport Market“ analysiert SCI Verkehr, Köln, die Situation des europäischen Schienengüterverkehrs sowie seine mittelfristigen Perspektiven. Unbefriedigende Finanzkennzahlen, hohe Volatilität und Krisenanfälligkeit sowie wachsende Ansprüche der Kunden bei einer starken Konkurrenz durch moderne, umweltfreundliche Lkw setzen die Unternehmen weiter unter Druck. Trotz einer moderaten Erholung der Verkehrsleistung in den letzten zwei Jahren kann der Schienengüterverkehr mit dem Wachstum auf der Straße nicht mithalten – er verliert Marktanteile. Die Mehrheit der Unternehmen im Schienengüterverkehr ist zögerlich bei der Optimierung ihrer Prozesse und der Einführung neuer Techniken zur Steigerung ihrer Produktivität. Die Verkehrsleistung der Bahnen hat sich dank guter Konjunktur leicht erholt: die meisten Länder mit Ausnahme von Belgien sowie der baltischen und skandinavischen Staaten verzeichnen moderate Zuwachsraten. Das Marktvolumen im Schienengüterverkehr wuchs um 3 % im Vergleich zum Jahr 2012 und liegt aktuell bei ca. 17,5 Mrd. €, wobei der Modal-Split-Anteil der Schiene weiter gesunken ist. Die Erfolge der Schweiz und Österreichs, maßgebliche Güterverkehre auf die Schiene verlagern zu können, sind eher Einzelfälle im europäischen Vergleich geblieben. SCI Verkehr rechnet mit einem Wachstum des Schienengüterverkehrs im Mittel von ca. 1 % p.a. bis zum Jahr 2019.
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