ESA-Projekt SafeRail – Improving Safety at Railway Level Crossings erfolgreich abgeschlossen
Die Berner & Mattner Systemtechnik GmbH, München (DE), hat die von der Europäischen Weltraumorganisation ESA in Auftrag gegebene Studie „SafeRail – Improving Safety at Railway Level Crossings“ erfolgreich abgeschlossen. Die Ergebnisse wurden am 9. Oktober 2014 im European Space Research and Technology Centre (ESTEC) im niederländischen Noordwijk offiziell vorgestellt. Auf dem Fachforum European Level Crossing Forum (ELCF) am 13. November 2014 in Rom wurden die Ergebnisse dann ausgiebig diskutiert. Das Projekt SafeRail zielte darauf, die Sicherheit der Kreuzungen zwischen Bahn- und Straßenverkehr mit technischen Möglichkeiten aus der Raumfahrt zu erhöhen. Geleitet wurde das Projekt von Berner & Mattner. Weitere beteiligte Teams kamen von den österreichischen Unternehmen BRIMATECH Services, JOANNEUM RESEARCH und TeleConsult Austria sowie dem in Großbritannien ansässigen Unternehmen Avanti Communications. Die Motivation des Projekts: Ein Drittel aller tödlichen Unfälle im europäischen Bahnverkehr ereignet sich an den ca. 150 000 Bahnübergängen. Über 98 % aller Unfälle werden von Straßenverkehrsteilnehmern durch Unachtsamkeit oder durch Missachtung von Signalen und Schranken aus Ungeduld verursacht. Im Rahmen der Studie untersuchte die Gruppe eine Reihe von Einsatzfeldern. Im Zentrum stand dabei die Zugpositionsbestimmung. Als Pilotprojekt bei zwei Nebenstreckenbetreibern in Österreich wird das in der Studie konzipierte System Level Crossing Operations (LCOS) nun Realität. Hierbei geht es darum, auf Nebenstrecken eine zeitlich optimierte Aktivierung von Bahnübergängen zu ermöglichen. Zugleich verringert sich der Bedarf an Infrastrukturmaßnahmen entlang der Strecke. Technisch nicht gesicherte Übergänge können kostengünstig aufgerüstet werden. Der wichtigste „Space“-Anteil an der kosteneffizienten Lösung zur Verbesserung der Bahnübergangssicherheit: kontinuierliche Zugpositionsbestimmung durch GNSS. Das vom SafeRail-Team entwickelte Verfahren erlaubt es, die Position und Geschwindigkeit von Schienenfahrzeugen genauer zu bestimmen und so Signale und Schranken am Bahnübergang bedarfsgerecht auszulösen. Insbesondere Bahnübergänge nach Bedarfs-Haltestellen müssen dadurch nicht mehr unnötig lang geschlossen bleiben. Das System erfüllt alle im Bahnverkehr geltenden Sicherheitsstandards und erhöht die Sicherheit an Bahnübergängen, ohne kostspielige Installationen vor Ort zu erfordern. Die Wartezeiten für Straßenverkehrsteilnehmer werden reduziert, um so die Zahl der Unfälle durch Autofahrer, die aus Ungeduld einen gesperrten Bahnübergang queren, abzusenken. – B 2648 –