Bemessung von Kopfbolzendübeln in Lagersockeln aus Kunststoffmörtel

Ein wichtiges Ziel beim Lagertausch von Eisenbahnbrücken ist die schnelle Wiederaufnahme des Eisen­bahn­betriebs. Beim Bau von Lagersockeln werden deshalb Kunststoffmörtel bevorzugt, da sie eine schnelle Festigkeitsentwicklung und eine ähnlich hohe Druckfestigkeit wie Zementmörtel aufweisen. Die vorliegenden Ergebnisse des Auftragsforschungsprojekts des Deutschen Zentrums für Schienen­verkehrs­forschung (DZSF) [1] zeigen jedoch eine erheblich geringere Steifigkeit von Kunst­stoff­mörteln gegenüber Zementmörteln, eine hohe Kriechneigung sowie ausgeprägte Abhängigkeit von der Temperatur. Einbetonierte Kopfbolzendübel in Lagersockeln aus Kunststoffmörtel erfahren durch den deutlich größeren Schlupf in der Verbundfuge eine höhere Beanspruchung. Ferner kommt eine Rissinitiierung in den Kopfbolzendübeln infolge einer ermüdungs­­wirksamen Beanspruchung in horizontaler Richtung sehr früh zustande. In diesem Beitrag werden ein Bemessungsverfahren für Kopfbolzendübel in Lagersockeln aus Kunststoffmörteln vorgestellt und wichtige Konstruktionsregeln hergeleitet.