Eine Möglichkeit der ständigen Überwachung von Oberleitungen ist gerade für Infrastrukturmanager von großem Interesse. Vorgestellt wird ein Messsystem, welches in regulären Zügen genutzt werden kann und somit nicht den Aufwand gesonderter teurer Messfahrten erfordert. Es basiert auf faseroptischen Sensoren, welche in einen gewöhnlichen Stromabnehmer integriert werden. Für diese Sensoren ist kein zusätzlicher Aufwand zur Spannungsisolierung notwendig, weil ein faseroptisches Signalkabel die Sensoren auf dem Stromabnehmer direkt mit der Auswerteeinheit im Führerstand verbinden kann. Das System, welches „Smart Current Collector“ (SCC) benannt wurde, ist dafür ausgelegt, harte und weiche Schläge auf den Stromabnehmer in Fahrtrichtung und in vertikaler Richtung zu detektieren. Es wurde systematisch im Labor untersucht und auf mehreren regulären Strecken innerhalb der EU getestet. Dabei konnte eine Reihe kleinerer und auch ernsthafter Defekte an der Oberleitung erkannt werden. Durch die Kopplung an ein GPS können die Defekte lokalisiert und kontinuierlich überwacht werden, um den notwendigen Zeitpunkt für Reparaturen ermitteln zu können. Schnelle Kraftimpulse in Fahrtrichtung erwiesen sich als besonders signifikant für solche mechanischen Oberleitungs-Defekte, die zu ernsthaften Betriebsstörungen führen können.