Kontinuierlich steigende Zugzahlen auf ohnehin schon stark belasteten Mischverkehrsstrecken in Österreich führen zu ständig kürzer werdenden Gleissperren. In den so zeitlich limitierten Fenstern können nur noch kurze Abschnitte erneuert oder instand gehalten werden. Verminderte Schichtleistung in der Instandhaltung und kurze Reinvestitionslängen führen zu steigenden Einheitskosten. Das Verschieben von Arbeiten in die Nacht und auf das Wochenende, um den Betrieb nicht zu stören, erhöht die Baukosten zusätzlich. Die Bedürfnisse des Betriebs bzw. der Eisenbahnverkehrsunternehmen können jedoch mit Hilfe von Betriebserschwerniskosten monetarisiert und den Baustellenkosten gegenübergestellt werden. Auf diese Weise können streckenspezifisch optimale Sperrpausendauern bzw. sich daraus ergebende Bearbeitungslängen für die unterschiedlichen Gleisarbeiten ermittelt werden.
Ein Gesellschaftsprojekt der ÖBB führte zu der Erkenntnis, dass in der derzeitigen Praxis fast alle Sperrpausen zu kurz gewählt sind oder anders gesagt, dass die durch Gleissperren verursachten Folgekosten der Eisenbahnverkehrsunternehmen bei weitem überschätzt werden. Es muss gelingen, auch bei kapazitiv hoch ausgelasteten Strecken wieder längere Sperrpausendauern und damit Bearbeitungslängen vorzusehen, um die Kontinuität im Gleis einerseits und geringst mögliche Gesamtkosten andererseits sicher zu stellen.