Archiv

Im Jahr 2018 wurde bei Knorr-Bremse das Entwicklungsprogramm Reproducible Braking Distance (RBD) initiiert. Dahinter verbirgt sich die Integration einer neuartigen Verzögerungsregelung mit einem verbesserten Gleitschutz sowie einem zugweit ausgelegten und situationsangepassten Kraftschlussmanagement. Durch diese Technologiekombination können Züge, auch bei schlechten Umwelt- und Schienenbedingungen und insbesondere signalseitigen Anpassungen, bei gleicher Sicherheit enger getaktet fahren. Auf diese Weise ließe sich die bestehende Schieneninfrastruktur besser ausnützen. Inzwischen liegen Validierungen einzelner RBD-Funktionalitäten sowie zusätzliche Erkenntnisse aus Testfahrten und Feldversuchen vor. Eine neue Studie quantifiziert, anhand eines konkreten Betriebsszenarios, das Potenzial zur Kapazitäts- und Stabilitätserhöhung durch die RBD-Funktionalitäten. Eine darin beinhaltete Sensitivitätsanalyse gibt Aufschluss über den Effekt unterschiedlicher RBD-Ausrüstungsgrade.

In den letzten Jahren hat die SRT an der Erhöhung der Eisenbahnkapazität gearbeitet. Ab 2020 sind über 90 % der Gleise der SRT eingleisig. Thailand konnte die Kapazität durch den Ausbau von eingleisigen auf zweigleisige Strecken erhöhen. Ziel dieser Arbeit ist es, die Kapazität der ausgebauten Südstrecke mit Hilfe der FBS-Software zu analysieren. In dieser Arbeit wird ein eingleisiger Fahrplan mit der FBS-Software auf der Grundlage des von der Mahidol-Universität bereitgestellten Infrastrukturmodells erstellt. Nach dem Ausbau wird der eingleisige Fahrplan als Grundlage für einen zweigleisigen Fahrplan verwendet, indem mehr Züge hinzugefügt werden. Nach der Analyse des Kapazitätsverbrauchs werden dann Züge hinzugefügt oder entfernt, bis der Kapazitätsverbrauch ein akzeptables Niveau erreicht. Anschließend wird die Kapazität der Südstrecke analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass durch den Ausbau der Gleise eine erhebliche Kapazitätserhöhung erreicht werden kann. Schließlich wurden Schwachstellen in der Infrastruktur ermittelt und Vorschläge zur Verbesserung der Infrastruktur gemacht.

Der Eisenbahnsektor ist hersteller- und betreiberseitig mit dem größten Fach- und Arbeitskräftemangel seit Jahrzehnten konfrontiert. Gleichzeitig erfahren die Berufsbilder einen tiefgreifenden Wandel durch gesellschaftliche und technologische Entwicklungen. Dies wurde auf europäischer Ebene erkannt und bildete den Anlass für das Projekt STAFFER als Initiative von 32 europäischen Bahnbetreibern, Vertretern der Herstellerindustrie sowie Bildungseinrichtungen. Der Beitrag beginnt mit der Projektmotivation, den Zielen sowie dem Arbeitsplan. Daran schließt sich der wissenschaftliche Kontext von Sektorinitiativen als breit angelegten Evaluations- und Strategiebildungsprojekten an. Dieses wird unter dem Leitmotiv der Beschäftigungsfähigkeit und der Entwicklung von Maßnahmen zu deren Steigerung auf den Bahnsektor projiziert. Den Abschluss bildet der Ausblick auf die in der zweiten Projekthälfte entstehende gemeinsame Strategie mit besonderem Augenmerk auf die Attraktivität des Sektors.