Das Erhöhen der Bahnnutzung stellt einen wirksamen Ansatz dar, die Treibhausgasemissionen des Verkehrssektors zu reduzieren und so einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz zu leisten. Die Entscheidung für oder gegen das Nutzen der Bahn erfolgt jedoch nicht kontextfrei oder rein rational. Sie ist Teil eines komplexen kognitiven Prozesses, auf welchen Infrastruktur, Gewohnheitsverhalten und weitere psychosoziale Faktoren Einfluss nehmen. Daher ist es herausfordernd und langwierig, Mobilitätsverhalten substantiell zu verändern. Die hier vorgestellte Studie „Akzeptanzbarometer Schienenverkehr in Deutschland 2021“ liefert Erklärungen für dieses Phänomen. Es wird deutlich, dass sich einerseits Gewohnheitsverhalten als großes Hemmnis darstellt, bisherige Nichtnutzende der Bahn dauerhaft als Neukundinnen und Neukunden zu gewinnen. Andererseits zeigt sich, dass das wahrgenommene Mobilitätsverhalten anderer Personen substantiell Einfluss auf individuelle Entscheidung für oder gegen das Nutzen der Bahn nimmt. Auf der Grundlage dieser Erkenntnisse werden Strategien zur Stärkung des Schienenpersonenverkehrs diskutiert.