Während unter dem Schlagwort Eisenbahn 4.0 vor einigen Jahren noch eine breite Palette von Handlungsfeldern zusammengefasst wurde (z. B. Schnittstellen zu Reisenden/Verladern, Schnittstellen zwischen EIU und EVU, Entwicklung und Management von Infrastruktur, Gestaltung des Arbeitsumfelds), erscheint das unter dem Schlagwort Digitalisierung angesprochene Spektrum mittlerweile enger gefasst. Digitalisierung rückt den Fokus zumeist auf die Systemkomponenten Stellwerk nebst Feldelementen, Zugsicherung (konkret ETCS bzw. CBTC), teilautomatischer Betrieb (ATO), Disposition durch Traffic Management System (TMS) sowie ggf. noch notwendige Telekommunikationsanwendungen. Erwartet wird von der Digitalisierung ein Blumenstrauß an Effekten, welcher in Anlehnung an [1] eine Erhöhung der Leistungsfähigkeit, eine Verbesserung der Interoperabilität, eine Erhöhung der Zuverlässigkeit und Energieeffizienz, eine Senkung der Betriebskosten durch Reduktion der Feldelemente und die Gewährleistung der Demografiefestigkeit zum Ziel hat. Dieser Artikel soll Anregungen geben, dass Digitalisierung nicht nur als Einführung verschiedener isolierter Technologien verstanden werden darf. Vielmehr muss die Digitalisierung des hochkomplexen Systems Bahn komponentenübergreifend entwickelt werden, um angestrebte Verbesserungen zu erreichen.