Der optimale Re-Investitionszeitpunkt für den Oberbau eines spezifischen Streckenabschnitts ist nur unter Berücksichtigung der Lebenszykluskosten bestimmbar. Bekannt ist die wirtschaftliche Nutzungsdauer von Standardkilometern, welche im Rahmen von Investitions- und Instandhaltungsstrategien erarbeitet wurden und durch eine bestimmte Parameterkombination definiert sind. Am realen Abschnitt stellt sich jedoch gegen Ende der Nutzungsdauer die Frage, ob die Nutzungsdauer im vorliegenden Streckenabschnitt verkürzt oder verlängert werden soll bzw. kann.
Zur Bewertung wird das statische Modell der durchschnittlichen jährlichen Kosten angewandt, da die Wirtschaftlichkeit ansonsten zu stark vom kalkulatorischen Zinssatz abhängt.
Kostensenkungspotenzial gibt es auch durch eine gemeinsame Re-Investition von mehreren Abschnitten. Das Gesamtoptimum, also die optimale Bauabschnittslänge mit dem wirtschaftlich optimalen Re-Investitionszeitpunkt, kann nur iterativ ermittelt werden.
Dazu wird ein Bewertungsmodell vorgestellt, mit dem auf der Basis von Lebenszykluskosten dieses Gesamtoptimum bestimmt werden kann. Berücksichtigt werden unterschiedliche Realisierungskosten in Bezug auf die Bauabschnittslänge sowie auf Kostensteigerungen bzw. -senkungen durch Verkürzung oder Verlängerung der Basis-Nutzungsdauer sowie etwaiger Langsamfahrstellen.