Die SBB verfügt über ein zu 100 % elektrifiziertes Netz auf allen kommerziell genutzten Personen- und Fernverkehrstrassen, jedoch nicht auf Anschluss-, Depot- und Privatgleisen sowie in Rangierbahnhöfen. Daher benötigt der Betrieb und Unterhalt der hochbelasteten Infrastruktur auch zukünftig Fahrzeuge, welche unabhängig von der Energieversorgung durch die Fahrleitung verkehren können.
Bisher wurden für diese Einsatzzwecke Fahrzeuge mit einem dieselbetriebenen Antrieb oder, wenn die Fahrzeuge auch auf elektrifizierten Streckenabschnitten verkehren, mit einem 2-Kraft-Antrieb (elektrischer und thermischer Antrieb) beschafft. Nach wie vor bestehen aber Rollmaterialgattungen, bei welchen der 2-Kraft-Antrieb aus technischen, betrieblichen und wirtschaftli-chen Gründen nicht umsetzbar ist.
In einer durch das Bundesamt für Verkehr (BAV) geförderten Studie im Rahmen der Energiestrategie 2050 im öffentlichen Verkehr (ESöV 2050) untersuchte die SBB in Zusammenarbeit mit dem Institut für Fahrzeugkonzepte des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) den zukünftigen Einsatz alternativer Antriebskonzepte für die Einsatzzwecke Baudienstverkehr, Rangierdienst (Zerlegen und Neuformieren von Zügen), Einzelwagenladungsverkehr (bei SBB Cargo) und Interventionstätigkeiten (durch die SBB Betriebswehr) zur Reduktion des Energieverbrauches und der damit verbundenen Emissionen. Dieser Beitrag fasst die wesentlichen Ergebnisse der Studie zusammen.