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Im folgenden Beitrag werden empirische Erkenntnisse zum HeadCheck-Wachstum und zur Verschleißentwicklung sowie Untersuchungen zum Einfluss der wesentlichen Parameter auf die HeadCheck-Entwicklung vorgestellt. Die vertiefende Analyse des HeadCheck-Wachstums war erforderlich, um den optimalen Zeitpunkt für die präventive Schienenbearbeitung zu bestimmen und die Wachstumsgeschwindigkeiten bei der Planung und Durchführung der Schienenbearbeitung zu berücksichtigen. Gemäß den vorliegenden Erkenntnissen wurden HeadCheck-Wachstumsraten für die Stahlsorten R260 und R350HT ermittelt. Sie dienen zur Festlegung des notwendigen Materialabtrags je nach Bearbeitungsintervall bzw. Bearbeitungsfrist sowohl für die präventive, zyklische als auch für die fehlerbasierte, korrektive Schienenbearbeitung.

Herzstücke von Weichen sind komplexe technische Einheiten mit diversen inneren und äußeren Wechselwirkungen. Jedes Element des Herzstücks weist eigene Funktionen und Abnutzungsgrenzen auf, welche durch die Wechselwirkungen mit den anderen Elementen beeinflusst werden. Belastungsgrößen folgen aus den verschiedenen Abnutzungsarten und fassen deren Wirkungen zusammen. Die permanente Erfassung dieser Belastungsgrößen hat das Potenzial, ein wichtiges Hilfsmittel bei der Lebenszyklusüberwachung und -optimierung von Weichen zu werden. Unter anderem sind die Prognose der Restnutzungsdauer oder der Nachweis wirtschaftlich-technischer Vorteile geänderter Konstruktionen möglich.

Die Erfassung der Anlagen, ihre Überwachung und die Beschreibung ihres Zustands, sind die essenziellen Aufgaben eines modernen Asset Managements und zugleich die zentrale Fragestellung an den Eisenbahninfrastrukturbetreiber. Solange ihr Zustand den Vorgaben bzw. Anforderungen entspricht, muss keine Maßnahme festgelegt werden. Im Sinne einer vorausschauenden, nachhaltigen Planung ist es notwendig, aus dem aktuellen Zustand, dessen Entwicklung über die Zeit und mit funktionalem Wissen, den Zeitpunkt der nächsten, erforderlichen Maßnahme zu prognostizieren. Diese Prognose zu ermöglichen, steht demnach im Fokus der Gleisforschung. Messdaten, die in periodischen Abständen durch Messwagenfahrten aufgenommen werden, repräsentieren ein geeignetes Instrument, den aktuellen Gleiszustand zu erfassen und zu bewerten. Auf Basis von Zeitreihen dieser Messdaten kann das langfristige Verhalten abgeleitet werden.

Der optimale Re-Investitionszeitpunkt für den Oberbau eines spezifischen Streckenabschnitts ist nur unter Berücksichtigung der Lebenszykluskosten bestimmbar. Bekannt ist die wirtschaftliche Nutzungsdauer von Standardkilometern, welche im Rahmen von Investitions- und Instandhaltungsstrategien erarbeitet wurden und durch eine bestimmte Parameterkombination definiert sind. Am realen Abschnitt stellt sich jedoch gegen Ende der Nutzungsdauer die Frage, ob die Nutzungsdauer im vorliegenden Streckenabschnitt verkürzt oder verlängert werden soll bzw. kann.
Zur Bewertung wird das statische Modell der durchschnitt­lichen jährlichen Kosten angewandt, da die Wirtschaftlichkeit ansonsten zu stark vom kalkulatorischen Zinssatz abhängt.
Kostensenkungspotenzial gibt es auch durch eine gemeinsame Re-Investition von mehreren Abschnitten. Das Gesamtoptimum, also die optimale Bauabschnittslänge mit dem wirtschaftlich optimalen Re-Investitionszeitpunkt, kann nur iterativ ermittelt werden.
Dazu wird ein Bewertungsmodell vorgestellt, mit dem auf der Basis von Lebenszykluskosten dieses Gesamtoptimum bestimmt werden kann. Berücksichtigt werden unterschiedliche Realisierungskosten in Bezug auf die Bauabschnittslänge sowie auf Kostensteigerungen bzw. -senkungen durch Verkürzung oder Verlängerung der Basis-Nutzungsdauer sowie etwaiger Langsamfahrstellen.