Eine effiziente, pragmatische Steuerung von Instandhaltungsmengen verlangt nach Kennzahlen, um so wenig Information wie möglich aber so viel wie nötig zu konzentrieren. Diese Kennzahlen müssen möglichst alle Schädigungs- und Behebungsarten erfassen sowie Wirkungsbezüge zwischen ihnen herstellen, um ein vollständiges und wirkungsgerechtes System zu bilden.
Wird möglichst früh im Schadenszyklus Instandhaltung betrieben, können sowohl Kosten als auch Sicherheits- und Verfügbarkeitsrisiken tief gehalten werden. Kann eine flächendeckende und zeitliche Vollüberwachung aller Zustandsvariablen der Anlage nicht gewährleistet werden, besteht aber immer ein Restrisiko. Dies, sowie eine gegebenenfalls nicht zuverlässige Schädigungsprognose limitieren ein frühes Eingreifen und führen zu einer Kaskade an Schädigungs- und Instandhaltungsklassen: Von der Abweichung bis zur Störung, von der präventiven Instandhaltung bis zur Störungsbehebung.
In dieser Publikation wird eine Methodik vorgestellt, wie die Instandhaltungsmengen rein durch wirkungsgerecht gewählte Kennzahlen überprüft und über Zielwerte gesteuert werden können. Diese Methodik wird als datengestütztes Monitoring im Anlagenmanagement Fahrbahn der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) angestrebt. Zudem wird ein selbstregulierender Mechanismus beschrieben, der die Instandhaltungsmengen konsistent zu den Zielwerten anpasst und eine Zielerreichung ermöglicht. Dies ist insbesondere bei sich ändernden Anforderungen an die Anlage, z. B. durch geänderte Beanspruchung oder neuen Sicherheitsvorschriften, von Bedeutung. Die Grösse der Zielwerte ist dabei grundsätzlich frei, sollte sich aber an der optimalen Wirtschaftlichkeit des Gesamtsystems sowie dem zulässigen Risiko im Einzelfall orientieren.