Eine der Hauptlärmquellen von Güterwagen ist das Abrollgeräusch des Rades auf der Schiene. Wird anstatt der Graugußbremssohle ein Ersatzprodukt aus Verbundstoff- oder Sintermaterial verwendet, erzeugt dies eine wesentlich glattere Radlauffläche, wodurch der Lärmpegel bei 100 km/h um 8 bis 10 dB gesenkt wird. Für Neubaufahrzeuge wurde die sogenannte K-Sohle entwickelt mit hohem, konstantem Reibwertniveau. Für vorhandene Fahrzeuge soll die LL-Sohle, mit identischem Reibwertverlauf wie Grauguß, Abhilfe schaffen. Grundvoraussetzungen dafür sind die sichere Einhaltung des Bremswegs unter allen Betriebs- und Witterungsbedingungen, keine unzulässige Wärmeeinbringung ins Rad und Lebensdauerkosten, die insgesamt nicht höher sind, als jene von Grauguß. Die Entwicklung der K-Sohlen mit inzwischen drei zugelassen Produkten und insgesamt 8 500 ausgerüsteten Güterwagen ist inzwischen bereits relativ weit fortgeschritten. Die Entwicklung der LL-Sohle ist technisch wesentlich aufwändiger. Da, bedingt durch die Langlebigkeit von Eisenbahnfahrzeugen, eine mittelfristige Senkung des Lärmniveaus vom Erfolg der LL-Sohle abhängig ist, sind Bahnen und Reibmittelhersteller doppelt gefordert, eine Lösung zu finden, will die Bahn ihren Ruf als umweltfreundliches Verkehrsmittel nicht aufs Spiel setzen.