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Telekommunikationsnetze bilden die Grundlage für viele eisenbahnbetriebliche Applikationen, welche für die Abwicklung des Zugverkehrs notwendig sind. In den letzten Jahren haben Telekommunikationssysteme immer mehr an Bedeutung für die Betriebsdienste gewonnen. Es gab eine Entwicklung weg von Systemen, die lediglich der Kommunikation dienten, hin zu komplexen Netzen, die für die betrieblich relevante Datenübertragung genutzt werden, um wie im Fall des European Train Control Systems (ETCS) Level 2 den Informationsaustausch zwischen Strecken- und Fahrzeugausrüstung zu gewährleisten. Bei dem aktuell im Einsatz befindlichen System für die Abwicklung mobiler Kommunikation handelt es sich um das Global System for Mobile Communications-Railways (GSM-R), einen für Bahnen erweiterten kommerziellen Mobilfunkstandard.

SInet ist eine Entwicklung für ein echtzeitfähiges und hochverfügbares Wide-Area-Kommunikationssystem für Stellwerksanlagen. Es stellt geeignete Verfahren und die notwendige Infrastruktur für vorhandene oder neu aufzubauende Kommunikationsnetze zur Verfügung, um den Datenaustausch mit den im Stellwerksumfeld geforderten Verfügbarkeitsanforderungen zu gewährleisten. Eine intelligente, für das Bahnumfeld entwickelte Kommunikationskomponente sorgt einerseits für die Priorisierung der wichtigen betrieblichen Daten, andererseits – dank eingebauter Redundanzmechanismen – für höchste Verfügbarkeit der Anlagen.

Mit Hilfe von Standardisierung und Modularisierung lassen sich strategische Kostenvorteile über alle Lebenszyklus-Phasen der Leit- und Sicherungstechnik hinweg sowie eine Beschleunigung der Entwicklungszeiten realisieren. Jedoch sind umfangreiche organisatorische und vertragliche Maßnahmen erforderlich, um die relevanten Anforderungen berücksichtigen zu können, die Lieferanten adäquat einzubeziehen und den erfolgreichen Implementierungsprozess bis hin zur Inbetriebnahme sicherzustellen. Schließlich ist auch zu berücksichtigen, dass dieser Innovationsansatz oftmals einen langjährigen Migrationsweg darstellt, währenddessen die Bestandsanlagen eine sehr heterogene Produktstruktur aufweisen, das Infrastrukturunternehmen die Systemverantwortung sicherstellen muss und die gesamte Vorgehensweise noch in einen europäischen Kontext gestellt werden muss.