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Kein Marktsegment der Eisenbahnen hat eine derart breite Publikumswirkung wie der Nah- und Regionalverkehr. Millionen Fahrgäste steigen weltweit täglich in S-Bahnen, Regional- und Regionalexpresszüge. Während der Nah- und Regionalverkehr traditionell noch immer als Not-Verkehrsmittel für Nicht-Motorisierte gesehen wird, entwickelt er sich andererseits zur präferierten Mobilitätsform für die jüngere Generation. Unabdingbare Voraussetzung dafür ist Top-Qualität der Dienstleistung und Leistbarkeit des Systems für alle beteiligten Stakeholder. Qualität ist in mehreren Dimensionen ausgeprägt und muss so wahrnehmbar sein, dass der Nutzer der Dienstleistung sich damit Sozialprestige zuschreiben kann. Leistbarkeit betrifft die Fahrgäste und mehr noch die Aufgabenträger, die die Leistungserbringung ermöglichen. Die ÖBB hat sich zum Ziel gesetzt, ihren Nah- und Regionalverkehr zu einem Teil des modernen Lebensstils in Österreich zu machen. Ein strategisches Projekt ist dazu die Beschaffung von Zügen des neuen ÖBB-cityjet.

Das zweiphasige Forschungsprojekt EcoTram hat sich zum Ziel gesetzt, den Energieverbrauch für die Klimatisierung von Straßenbahnen bestmöglich zu reduzieren. Durchgeführt wurde das Projekt im Zeitraum von 2010 bis 2014 mit verschiedenen Partnern aus Wien am Beispiel der Siemens Straßenbahn Typ ULF A1.

In der ersten Projektphase wurde eine technische und wirtschaftliche Evaluierung von Energiesparmaßnahmen im Bereich der Klimatisierung durchgeführt. Gleichzeitig wurde in umfangreichen Messungen der tatsächliche Energieverbrauch der Straßenbahn gemessen. In der zweiten Projektphase wurde eine Straßenbahn umgerüstet und mit drei optimierten Klimageräten ausgestattet.

Anschließende Messungen im Klima-Wind-Kanal zeigten, dass der Energieverbrauch der Klimageräte tatsächlich um bis zu 30 % gesenkt werden konnte. Im Betrieb auf der Strecke konnte ein Einsparpotenzial von 13 % nachgewiesen werden.

Die Wuppertaler Schwebebahn erhält neue Fahrzeuge. PROSE führt im Auftrag von Vossloh-Kiepe die Entwicklung der Fahrwerke und Wagenkästen durch inkl. der Integration aller Geräte. Vossloh-Kiepe ist Generalunternehmer, Entwickler des elektrischen Fahrzeugteils und Lieferant der Fahrzeuge. Gefordert ist ein modernes Fahrzeug unter den Randbedingungen der stark einschränkenden, bestehenden Infrastruktur. Zu berücksichtigen waren vielfältige Besonderheiten aus der Einschienen-Aufhängung der Fahrzeuge. Das Pendeln der Fahrzeuge stellte die Ingenieure von PROSE vor völlig neue Herausforderungen.

Der Vortrag gibt einen Überblick über den Entwicklungsprozess der Schwebebahnzüge sowie über die abgeschlossene Fahrzeugkonstruktion und den aktuellen Stand der Fahrzeugfertigung. Es werden die wesentlichen Merkmale der Einschienenbahn, die sich daraus ergebenden schwebebahnrelevanten Anforderungen an die Fahrzeugentwicklung und die Umsetzung dieser Anforderungen in die ausgeführte Fahrzeugkonstruktion beschrieben. Gezeigt werden unter anderem Simulationsergebnisse, die zusammen mit Messungen am Bestandsfahrzeug zur Ableitung der Bemessungsgrößen und zum Nachweis der sicherheitstechnischen Anforderungen für die Fahrzeuge dienen, weiter 3D-Konstruktionsdarstellungen der mechanischen und elektrischen Fahrzeugbaugruppen und Bilder der ersten gefertigten Wagenkästen, Drehgestelle und elektrischen Komponenten sowie der Vossloh Fahrzeugfertigung. Abschließend wird noch ein kurzer Ausblick auf die folgenden Schritte bis zur Betriebsaufnahme und auf die Besonderheiten der Fahrzeugzulassung gegeben.

Moderne Niederflurstraßenbahnfahrzeuge werden in vielen verschiedenen Konzepten produziert und mit verschiedenen Arten von Fahrwerken ausgerüstet, die sich wesentlich in ihrer Ausdrehbarkeitsfähigkeit und Fahreigenschaften unterscheiden. Trotzdem werden oft alle Fahrwerke als Drehgestelle bezeichnet, obwohl diese Benennung nur zu einigen Fahrwerktypen gehört. VDV hat darum die Fahrwerke nach deren Ausdrehbarkeit in drei Gruppen verteilt. Die im Referat beschriebene Methodik ermöglicht ganz exakte Unterscheidung der Fahrwertypen nach deren Ausdrehbarkeit im Einklang mit der VDV Unterteilung. Außerdem kann man aufgrund dieser Methodik auch Besonderheiten im Straßenbahn-Fahrverhalten erklären und nicht zuletzt auch die neuen Fahrwerkkonstruktionen beurteilen oder sogar konzipieren.