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In Deutschland sind ca. 50% des Streckennetzes nicht elektrifiziert [1]. Dabei handelt es sich überwiegend um Nebenstreckenabschnitte des Regional- bzw. Personennahverkehrs. Diese Strecken werden zum Großteil mit dieselelektrischen Triebzügen befahren. Um den zukünftigen Vorgaben und Anforderungen für emissionsfreie Fahrzeuge gerecht zu werden, legt Siemens den Schwerpunkt auf die Entwicklung eines modularen, skalier­baren Traktionsbaukastensystems zur flexiblen Integration von Brennstoffzellen und Batterien in hocheffiziente Triebwagen als alternative Antriebstechnologie. Um dies zu erreichen, werden ein tiefes Verständnis der Komponenten und deren Zusammenspiel im Gesamtsystem erarbeitet. Die durch die Forschung gewonnenen Erkenntnisse fließen in die Entwicklung dieses Traktionsbaukastensystems und deren Integration in die neu entwickelte Zugplattform Mireo^® ein.

Eine elastische Bodenlagerung aus Polyurethan (PUR) verringert die Geräuschentwicklung in Bahnwaggons erheblich. Erschütterungen werden effektiv gedämmt, sekundärer Luftschall reduziert und der Komfort für die Passagiere und Zugbegleiter erhöht. Doch auch wirtschaftlich ist die Lagerung mit Hightech-Elastomeren interessant: So können die Bodenhöhe, das Gewicht und die Lebenszykluskosten reduziert werden. Speziell für diesen Anwendungsbereich hat die Getzner Werkstoffe GmbH den brandhemmenden PUR-Werkstoff Sylomer^® Fire-retardant mit HL3-Klassifizierung gemäß DIN EN 45545-2 entwickelt.

Der Mireo ist das neue modulare Fahrzeugkonzept für Commuter- und Regional-Züge in Kontinentaleuropa und deckt als Plattformfahrzeug eine Vielzahl an vordefinierten Varianten ab. Aufgezeigt werden die konzeptionellen Besonderheiten der beiden großen strukturbestimmenden Gewerke Rohbau und Fahrwerk. Für das Rohbaukonzept haben insbesondere die Crash-Normen erheblichen Einfluss auf die konstruktive Gestaltung. Hier wurde eine Ausführung gewählt, welche die gleichen vorteilhaften Verhältnisse hinsichtlich Schnittstellen, Integration, Vormontage und Reparaturfähigkeit bietet wie vor Inkrafttreten der Crash-Norm. Die Fahrwerke müssen ebenfalls zuverlässig alle gestellten funktionalen Anforderungen erfüllen und zeitgleich ein Optimum hinsichtlich Investitions-, Instandhaltungs- und Energiekosten bieten. Es wird dargelegt, welche innovativen Wege zum Thema Leichtbau eingeschlagen werden.

Das Prädikat Neu dominierte die gemeinsame Veranstaltung der Bezirksgruppe Ost der Deutschen Maschinentechnischen Gesellschaft (DMG) und des Verkehrsverbundes Mittelsachsen (VMS) am 5. und 6. Oktober 2016 in Chemnitz. Neu war der Ort, denn DMG-Tagung und 1. VMS-Werkstatt-Tag fanden noch vor der offiziellen Eröffnung im neuen Bahnbetriebshof statt, den der VMS errichtet hat und in dem der Schienenfahrzeughersteller Alstom die insgesamt 29 neuen Züge vom Typ Coradia Continental wartet, die auf den Strecken des Elektronetzes Mittelsachsen verkehren. Einen Zug davon konnten die rund 100 Bahn-Experten aus Deutschland und Österreich ebenso besichtigen wie ein neues Zweisystemfahrzeug vom Typ City­link, mit dem das „Chemnitzer Modell“ zur Verbindung von Straßen- und Eisenbahnverkehr von der Pilotphase in die Stufe 1 übergegangen ist. Eine weitere Innovation stellte die DB Erzgebirgsbahn mit dem EcoTrain vor – ein zum Hybridfahrzeug auf dieselelektrischer Basis umgerüsteter Dieseltriebzug Desiro VT 642.