Grundlage der Legitimierung von Produkten in der Schienenfahrzeugtechnik in der Europäischen Union (EU) ist eine Konformitätsbewertung mit abschließender Zertifizierung gemäß Viertem Eisenbahnpaket. Was jedoch ist erforderlich, um innovative Komponenten, deren Arbeitsweise auf künstlicher Intelligenz (KI) basiert, einer solchen Konformitätsbewertung zuzuführen? Während einer generischen Produktentwicklung ist der spätere Einsatzbereich und somit das spezifische Referenzsystem für den Nachweis gleicher Sicherheit unter Umständen noch nicht bekannt. Wie kann dennoch ein Sicherheitsnachweis (Safety) erbracht werden und wie muss ein generisches Produkt konzipiert sein, um einen solchen Nachweis in der spezifischen Anwendung zu ermöglichen? Hierfür wird ein Zulassungs- und Sicherheitsnachweiskonzept für KI-Komponenten vorgestellt, welches sowohl Verfahren aus der CENELEC-Normenreihe EN 5012x als auch aus den europäischen Verfahren der Zertifizierung und Genehmigung nutzt, ergänzt durch modifizierte Verfahrensanteile. Letztere berücksichtigen die Besonderheiten der KI, was eine spätere Fahrzeug(typ)genehmigung unter Verwendung der innovativen KI-Komponente ermöglicht.