Der Beitrag gibt einen Überblick über Testverfahren auf drei 1:1-Rollprüfständen für Rad/Schiene-Anwendungen. Die Prüfstände erlauben es, komplette Radsätze bei hohen Geschwindigkeiten auf Schienenrollen oder alternativ ein einzelnes Rad auf einer einzelnen Schiene oder Weichenkomponente abrollen zu lassen – jeweils unter realen, für den Bahnbetrieb typischen vertikalen und lateralen Kräften. Auf diese Weise lassen sich Verschleiß- und Rollkontaktermüdungsvorgänge an Rädern, Schienen, Weichen oder Schweißverbindungen untersuchen. Daneben werden die Prüfstände für Rissfortschrittsversuche, das Testen von Radsatzkonstruktionen sowie für Tests mit Schallabsorbern und Reibwertmodifikatoren („Friction Modifier“) eingesetzt. Der Nutzen der Prüfstandsversuche in Verbindung mit der Betriebserprobung liegt in der Zeit- und Kostenersparnis und darin, dass die Effekte der unterschiedlichen Versuchsbedingungen jeweils an beiden Kontaktpartnern – Rad und Schiene – verfolgt werden können.