In einer Kooperation von Schienen- und Weichenherstellern der voestalpine Gruppe mit den Österreichischen Bundesbahnen und der Technischen Universität Graz wurden für verschiedene Gleis- und Weichenkomponenten optimale Einsatzfelder identifiziert. Dabei wurde das Verhalten des Gleises bzw. der Weiche als Ganzes über die gesamte Nutzungsdauer betrachtet, um die realen Auswirkungen der Komponentenauswahl im Eisenbahnnetz zu beschreiben. Die Untersuchung basiert auf den Randbedingungen des Netzes der ÖBB mit den im Hauptnetz typischen Gleisbelastungen zwischen 15 000 und 80 000 Gesamtbruttotonnen pro Tag bei maximalen Zuggeschwindigkeiten von 120 bis 200 km/h.
Die sich ergebende Investitionsstrategie zielt für das Hauptnetz bei Radien über 400 m auf Schienen des Profils 60E1 der Güte R260 auf Betonschwellen ab. Bei kleineren Radien und Abschnitten mit Oberflächenschäden kommen kopfgehärtete Schienen der Güte R350HT zum Einsatz. Stoßlückengleise werden nur akzeptiert, falls die engen Radien ein Verschweißen der Schienen nicht zulassen. In diesem Fall kommen Holzschwellen und auch kleinere Schienenprofile zum Einsatz.
Entsprechend den Ergebnissen lässt sich die Standardweiche im Hauptgleis wie folgt beschreiben: Schienenprofil 60E1, Schienengüte R260, Einsatz kopfgehärteter Zungenschienen, Mangangussherzstück, verlegt auf einem Betonschwellensatz.
Um die hohe Qualität dieser Elemente vor Ort auch optimal umsetzen zu können werden im Werk vorgefertigte Weichen stark präferiert.
Die positiven Effekte dieser Komponenten können nur zum Tragen kommen, wenn der Zustand des Unterbaus und die Funktionsfähigkeit der Wasserableitung dies erlauben.