Die Zulassung von Schienenfahrzeugen ist gerade hinsichtlich ihrer sicherheitskritischen Subsysteme wie dem Bremssystem mit großem Aufwand verbunden. Insbesondere ist die Bestimmung des Bremsvermögens während der Inbetriebsetzung und Zulassung ressourcenintensiv und kostspielig. Angesichts der rasant fortschreitenden Digitalisierung eröffnet sich für Fahrzeughersteller und -betreiber die attraktive Option, Teile der Zulassungsfahrten in die virtuelle Welt zu überführen. Knorr-Bremse Systeme für Schienenfahrzeuge GmbH verfolgt einen vielversprechenden „Digitaler Zwilling“-Ansatz, der ein physikalisch-deterministisches Modell mit der statistischen Modellierung zur Quantifizierung der Unsicherheit des Anhaltewegs kombiniert. Obgleich sich die Regularien und Standards für die virtuelle Zulassung noch in der Entwicklung befinden, birgt das virtuelle Testen großes Potenzial, den Aufwand für Inbetriebsetzung und Zulassung und somit auch die Produkteinführungszeit erheblich zu reduzieren.