Im Zulassungsprozess ist die Torsionsbelastung der Radsatzwelle durch Antriebsstrangschwingungen versuchstechnisch nachzuweisen. Die dabei maximal auftretende Belastung wird durch die Kraftschlussbedingungen zwischen Rad und Schiene beeinflusst, die messtechnisch schwierig zu erfassen sind. Daher ist es aufwendig nachzuweisen, dass die gemessenen dynamischen Torsionsmomente die maximal erreichbaren Werte reproduzieren. Die vorgeschlagene Energie-Methode sagt, unter Annahme konservativer Kraftschlussbedingungen, realistisch das maximal erreichbare dynamische Torsionsmoment voraus. Die Methode wird auf verschiedene Antriebsbauarten angewendet. Die prognostizierten Torsionsmomente werden anhand von Messungen diskutiert. Die Energie-Methode hat in der Anwendung erhebliches Potenzial. In der Konzeption der Antriebsregelung kann sie bei der Festlegung von Gleitgeschwindigkeitsbereichen helfen. In der Nachweisführung könnte sie bei Fahrzeugen ohne Ratter- bzw. Rollierschutz Messungen bei Nachweisweg A, gemäß [1], überflüssig machen. Die Verfasser sind sich bewusst, dass das Heben dieser Potenziale die allgemeine Akzeptanz der Energie-Methode voraussetzt; sie hoffen die notwendigen Diskussionen mit diesem Artikel anzustoßen.