Selbstverstärkende Bremsen dienen der Reduktion von Betätigungskräften und können die Systemarchitektur eines Bremssystems zwischen Bremswertgeber und Aktor vereinfachen, da weniger Leistung übertragen werden muss. Dies ist vor allem in Zügen mit langen Übertragungswegen und Kupplungen ein Vorteil. Dieser Beitrag erläutert die theoretischen Grundlagen für die Beschreibung eines neuen Bremsprinzips, der selbstverstärkenden elektro-hydraulischen Bremse (SEHB).
Einleitend wird die Topologie eines Schienenfahrzeugbremssystems mit selbstverstärkenden elektro-hydraulischen Bremsen (SEHB) beschrieben und dem Aufbau eines elektropneumatischen Bremssystems gegenübergestellt. Im zweiten Abschnitt geht es um die Charakterisierung der Selbstverstärkung für überkritische Bremsen. Der vierte Abschnitt beschreibt die instabile Dynamik der Bremse und erklärt deren Regelung. Die Bremsdynamik ist stark von der aktuellen Bremskraft abhängig. Daher muss auch die Regelkreisverstärkung bei steigender Bremskraft angepasst werden.