Für die Zulassung nach EN 14363 des Hochgeschwindigkeitszuges V300 ZEFIRO – ETR 1000, entwickelte das Politecnico Milano das Konzept der Messlösung. Im Mittelpunkt stand dabei die Erfassung der Rad-Schiene-Kontaktkräfte während der Versuchsfahrten. Diese wirken auf das Fahrverhalten des Drehgestells, welche mit einer neuen aktiven Querfederung (ALS) ausgestattet war. Zu den weiteren gemessenen physikalischen Größen zählten Kräfte, Beschleunigung, Positionsverschiebung und Geschwindigkeit. Die rauen Umgebungsbedingungen sowie der Testzeitraum von über drei Jahren erforderten eine robuste und redundante Instrumentierung des Zuges. Die hier vorgestellte, verteilte Messlösung mit drahtlosen und drahtgebundenen Sensoren ermöglichte es, an den unterschiedlichen Stellen des Drehgestells und an den Radsätze Daten aus ca. 200 Messkanälen verlustfrei zu erfassen, zu verrechnen und eine zuverlässige konstante Überwachung des Fahrverhaltens zu leisten. Für die spätere Auswertung der Rad-Schiene-Interaktion samt Reporterstellung erfolgte zusätzlich eine Datenspeicherung.
