- 2007 (Jahrgang 131)
- Ausgabe 4
- Sprache: Deutsch
Zur Dimensionierung von Radsätzen – eine Stellungnahme
Autoren:
- Dr.-Ing. Sven Füser
- Dipl.-Ing. Franz Murawa
- Dipl.-Ing. Christoph Hochstrate
- Dipl.-Ing. Guido Bieker
- Dipl. Ing. Thomas Gerlach
- Dipl.-Ing. Matthias Schwartze
- Dipl.-Ing. Martin Grab
Der Beitrag nimmt Stellung zu einem im März 2006 in dieser Zeitschrift erschienenen Artikel, der sich mit dem Thema der Dimensionierung von Radsätzen auseinandersetzt. Der referenzierte Artikel beklagt das häufige Auftreten von Radsatzwellenbrüchen und zieht die relevanten EN-Normen in Zweifel, insbesondere für die Dimensionierung von Presssitzen. Der vorliegende Beitrag greift die Thesen des Referenzartikels auf und kommentiert sie. Dazu werden Betriebserfahrungen mit Radsatzwellen aus dem Vollbahnbereich wiedergegeben. Die Historie der einschlägigen Dimensionierungsnormen für Radsatzwellen EN 13103 und EN 13104 und ihrer Vorläufer wird nachgezeichnet. Dabei wird auch die Bedeutung der zugehörigen Produktnormen verdeutlicht. Zudem wird das schienenfahrzeugtypische Konzept der dauerfesten Auslegung, einschließlich seiner impliziten Anwendungsbedingungen, interpretiert.
Ein Schwerpunkt bildet die Schwingfestigkeit von Radsatzwellen. Die dem Bezugsartikel zugrundeliegenden Ergebnisse des EU-Vorhabens HIPERWHEEL werden mit den Ergebnissen des BMBF-Vorhabens „Sichere und wirtschaftliche Auslegung von Eisenbahnfahrwerken“ verglichen. Es zeigt sich, dass dem Durchmesserverhältnis zwischen Radsitz und angrenzendem Wellenschaft eine herausragende Bedeutung für die Schwingfestigkeit des Presssitzes zukommt. Abschließend erfolgt eine Bewertung des im Referenzartikel vorgeschlagenen Dimensionierungskonzeptes sowie eine Würdigung desselben in Bezug auf den so genannten Stand der Technik.