Betriebliche Störungen im Eisenbahnbetrieb resultieren aus Ereignissen, die Infrastrukturgesellschaften, Eisenbahnverkehrsunternehmen oder Dritte verursachen und die zu Betriebserschwerniskosten führen, die an verschiedenen Stellen ausgabewirksam werden. Grundsätzlich müssten Betriebserschwerniskosten zwischen den verschiedenen Akteuren verrechnet werden. Doch dies geschieht nicht. Die Gründe dafür reichen von der Aussage, dass Betriebserschwerniskosten keine „echten“ Kosten seien, über ihre angebliche Marginalität bis hin zur Aussage, dass ihre Bestimmung zu kompliziert sei.
Im folgenden Beitrag wird diesen Argumenten mit einem Kalkulationsmodell für Betriebserschwerniskosten entgegengetreten. Beispiele zur Baustellenoptimierung der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) weisen die Anwendbarkeit des Kalkulationsmodells nach. Analysen der Lebenszykluskosten des Oberbaus zeigen die hohe Bedeutung der Betriebserschwerniskosten.
Abschließend werden bei den ÖBB schon realisierte wie auch mögliche künftige Anwendungsbereiche des Kalkulationsmodells angesprochen.