Nach einer Beschreibung der Ursache und Auswirkung von Eigenspannungen in Schienen werden zwei Messmethoden, das Sägeschnittverfahren und die Neutronendiffraktometrie, vorgestellt. Mit diesen Laborverfahren wurden an Schienenprofilen 60E2 der Stahlgüten R260 und R350HT Messungen durchgeführt. Die Eigenspannungszustände wurden zunächst zerstörungsfrei mittels Neutronendiffraktometrie und anschließend, an den identischen Schienenproben, zerstörend durch das normierte Sägeschnittverfahren bestimmt. Der Vergleich der beiden Verfahren zeigt eine qualitative Übereinstimmung bzgl. eines außermittig lokalisierten Maximums der detektierten Zugeigenspannungen im Bereich der Schienenfußmitte. Ferner wurde durch beide Verfahren bestätigt, dass im Fall der Stahlgüte R350HT eine deutlich höhere Zugeigenspannung in Umgebung der Schienenfußmitte vorliegt als bei der Stahlgüte R260.