Die Verfügbarkeitsanforderung an die Infrastrukturelemente der SBB sind mit die höchsten bei Mischverkehrsvollbahnen. Es wird gezeigt, dass ohne intelligente Verfahren der Fahrwegbewirtschaftung, welche Fehler, Trends und insbesondere aber die Prognose unterstützen, keine Alternative zu tiefen, nicht restriktiven Gleislagegrenzwerten gibt. Dieser Ansatz hat den grossen Nachteil, dass der Fokus weg von der systematischen Gleisdurcharbeitung in Richtung eines zusätzlichen Managements von Einzelfehlern gelegt wird. Es leuchtet ein, dass ein Netz so nicht überschreitungsfrei zu halten ist. Im Umkehrschluss können sich Bahnen mit geringeren Verfügbarkeitsanforderungen höhere, restriktivere Grenzwerte leisten, bei deren Überschreitung bauliche Sofortmassnahmen, aber auch Langsamfahrstellen, die unmittelbare Folge sind. Dies verschafft wiederum Luft für systematische Durcharbeitungen und reduziert die Fehlerdichte. Das Anlagenmanagement Fahrbahn der SBB hat mittels lokaler Prognosen die netzweit zu erwartende Stopfmengenverteilung für die nächsten 1.5 Jahre berechnet, analysiert und gegenübergestellt. Dabei wurden im ersten Szenario die bisher gültigen Grenzwerte und im zweiten Szeanario die neu vorgeschlagenen Grenzwerte bzw. Interventionsschwellen angesetzt. Der Beitrag zeigt, dass durch das Mass der statistischen Sicherheit der Prognose eine Mehrmenge an notwendiger Einzelfehlerbehandlung resultiert. Das sind jene Kosten welche Verfügbarkeitsanforderungen gegenüberstehen. Neben diesen Kosten resultieren aber auch freiwerdende Mittel durch den Gewinn an Planbarkeit welche mit grösserer, nachhaltiger Wirkung in der systematischen Gleisdurcharbeitung Verwendung finden werden.