Gefahrensituationen durch Hindernisse vor dem Fahrzeug gehören im Stadtbahnverkehr zum Alltag. Sollen Hindernis und Fahrzeug vor Kollisionen geschützt werden, müssen die Bremswege kurz sein, was schnelle Reaktionszeiten sowie entsprechend hohe Verzögerungswerte erfordert. Vor allem stehende Fahrgäste können durch einen Ruck umfallen und sich verletzen. Für das Bremsmanagement ergibt sich daraus ein Konflikt bezüglich des Schutzziels: Fahrzeug, Hindernis oder Fahrgast. Auf Stadtbahnfahrzeugen sind Halteruckbegrenzungen implementiert und im Betrieb getestet worden, die über die reine Komfortanforderung hinaus auch eine sicherheitliche Anforderung erfüllen. Das Schwingungsverhalten der Fahrzeuge wurde mit einer Software zur Mehrkörper-Simulation modelliert und auf Basis der Ergebnisse der Betriebsmessungen verifiziert. Künftig soll auch das durch den Ruck angeregte Bewegungsverhalten des Fahrgastes modelliert werden, um Rückschlüsse auf die Qualität der Bremssteuerung und etwaiger Verbesserungspotenziale zu ermöglichen.