Der zunehmende Einsatz elektronischer Komponenten in Bahnsystemen und insbesondere bei Schienenfahrzeugen birgt neben den vielen Vorteilen langfristig auch ernst zu nehmende Risiken. Die Verfügbarkeit elektronischer Bauteile ist für die lange Lebensdauer von Schienenfahrzeugen nicht gegeben, und auch die Lebenszyklen von DV-Anwendungen werden immer kürzer. Für die Betreiber bedeutet diese Problematik, die mit dem Begriff Obsolescence umschrieben wird, eine hohe Abhängigkeit von den Herstellern, ohne selbst Möglichkeit zur Einflussnahme zu haben. Die Halbleiter-Industrie erzielt ihre Umsätze primär in den Bereichen Computer, Kommunikationstechnik sowie Kraftfahrzeug-Elektronik. Entsprechend sind die Schwerpunkte in Entwicklung und Fertigung gesetzt, an denen sich die Bahntechnik orientieren muss. Obsolescence ist ein Fakt, dem sich Industrie und Betreiber gleichermaßen stellen müssen. Als Lösungen bieten sich an: eine Standardisierung von Schnittstellen und Programmen sowie die Erneuerung der Leit- und Steuerungstechnik zur Hälfte der Fahrzeug-Nutzungszeit.