Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) forscht im „Next Generation Train“ (NGT)-Projekt innerhalb der NGT-Familie an einem Ultra-Hochgeschwindigkeitspersonenzug der nächsten Generation. Für einen effizienten Betrieb dieser Züge kann angenommen werden, dass sie über ein eigenes, separates Hochgeschwindigkeitsgleisnetz verfügen. Unter dieser Voraussetzung muss für Aufprallvorgänge primär das Crash-Szenario „Zug gegen Zug“ aus der DIN EN 15227 betrachtet werden. Der Einsatz einer fernwirkenden Kupplung und der Fokus auf diesen Crash-Lastfall ermöglichen einerseits größere Freiheiten bei der aerodynamischen Auslegung der Endwagen und andererseits einen völlig neuen Ansatz, um die crashspezifischen Erfordernisse zu erfüllen. Bei diesem neuen Ansatz wird die Struktur der Zugnase multifunktional so ausgelegt, dass diese die erforderliche Aufprall-Energie auch ohne zusätzliche Absorber-Elemente aufnehmen kann. Das Konzept sieht analog zu den konventionellen Crash-Kaskaden Stufen mit unterschiedlichen Lastniveaus vor, wobei diese in Abstimmung mit der Absorptionscharakteristik der Zwischenwagenzonen dimensioniert werden müssen. Durch die Segmentierung der Zugnase werden in Abhängigkeit der Schadensgröße die Reparaturkosten reduziert. Gegenüber konventionellen Crash-Kaskaden ergibt sich ein signifikanter Gewichtsvorteil.