Die Verwendung von höherfesten, vergüteten Stählen für Radsatzwellen wird zurzeit kontrovers diskutiert. Für die zuverlässige Auslegung mit diesen Werkstoffen werden verlässliche mechanische und bruchmechanische Kennwerte benötigt. Zudem müssen die aus Prüfungen an Kleinproben und Bauteilen gewonnenen Werte konsistent sein. Das war bisher nicht immer der Fall.
In einem von der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) Berlin im Auftrag des Verbandes der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) durchgeführten Forschungsvorhaben wurden Proben aus dem Werkstoff A5T (42CrMo4+QT), entnommen aus Original-Radsatzwellen und aus 1:1-Proben eines anderen Forschungsvorhabens, untersucht. Alle Proben haben für den Werkstoff A5T und seinem Wärmebehandlungszustand den gültigen Normen entsprechende Kennwerte im Rahmen der geforderten Eigenschaften gezeigt. Gefügefehler konnten an den vorliegenden Prüfstücken nicht nachgewiesen werden. Die vorgenommenen Wärmebehandlungen beeinflussen das Gefüge und die mechanischen Eigenschaften in der erwarteten Weise.