Moderne Triebzüge haben heutzutage ein vom Hersteller implementiertes Diagnosekonzept, in welches das Knowhow des Systemherstellers, des Komponentenherstellers und des Betreibers eingeflossen sind. Der Umfang der dabei ermittelten Diagnosedaten ist von Zuggeneration zu Zuggeneration stark angestiegen. Diese werden bei Triebzügen des Fernverkehrs seit dem ICE 1 und allen modernen Baureihen dem Betreiber zur Verfügung gestellt. Sie sind eine wesentliche Grundlage für die Instandhaltung und werden im Detail vom Betreiber ausgewertet und zur Instandhaltung verwendet. Zusätzlich werden in neueren Fahrzeugen umfangreiche Betriebs- und Umfelddaten übertragen. Der nachfolgende Artikel zeigt, dass eine erweiterte Auswertung mittels Kombination dieser Daten, die nicht sofort zu einer Verfügbarkeitseinschränkung oder Instandhaltungsmaßnahme führen müssen, in Kombination mit einer Verknüpfung mit externen Daten, ein digitales Abbild der Baureihe entstehen lässt. Dadurch lassen sich weitere Erkenntnisse gewinnen. Die Analyse erfolgt sowohl gestützt durch Data Science Methoden als auch mit Engineering Methoden (Advanced Analytics). Gezeigt wird dies anhand der Baureihe BR412 (ICE 4) am Beispiel der Außentüren und perspektivisch für die Gewerke Antrieb und WC. Diese digitalen Abbilder können Grundlage für die Reduzierung der Lebenszykluskosten (LCC) und Erhöhung der Zuverlässigkeit sein.