Die Kapazität des Systems Eisenbahn ist ein wesentlicher Aspekt der strategischen, oft langjährigen Betriebsplanung und der täglichen Betriebsdurchführung. Ohne das Vorhandensein ausreichender Kapazität ist ein effektiver und im Vergleich zu anderen Verkehrssystemen konkurrenzfähiger Eisenbahnverkehr nicht möglich. Daher wird ein Verfahren benötigt, mit dem die Kapazität unter Berücksichtigung realer Betriebseinflüsse wie z. B. Störungen bereits planerisch bewertet werden kann. Für die Entwicklung eines Ansatzes zur Kapazitätsbestimmung wird ein detailliertes und gleisscharfes mikroskopisches Modell eines exemplarischen Eisenbahnteilnetzes für den Schienengüterverkehr mit dem Programm RailSys2) aufgebaut und mit einem konstruierten Fahrplan überlagert. Die Kapazitätsbestimmung erfolgt für einen theoretischen Zustand, für einen planerischen Zustand unter Berücksichtigung bestimmter Pufferzeiten im Fahrplan und für einen betrieblichen Zustand, der durch synchrone Betriebssimulation sowie anhand eines definierten Qualitätsmaßstabs untersucht wird. Durch die Überprüfung des Betriebs unter Realbedingungen ermöglicht der entwickelte Ansatz eine abgesicherte Kapazitätsbewertung [1].