Zustand und Substanz sind grundlegende Eigenschaften einer Infrastrukturanlage. Instandsetzungsmaßnahmen verbessern den Zustand der Anlagen. Die vorhandene Substanz entspricht der Restnutzungsdauer der Anlagenkomponenten, sie nimmt mit zunehmendem Alter ab. Für eine wirtschaftliche Optimierung der Instandhaltung ist es notwendig, getrennte Kennzahlen für Zustand und Substanz zu ermitteln. Durch bessere Datengrundlagen und Messtechnologien bzw. Auswerteroutinen ist es möglich, mit einer höheren Genauigkeit als bisher, den Zustand der Oberbaukomponenten festzustellen und die Restnutzungsdauern zu prognostizieren.
Die systematische Aufbereitung der Komponenten-Restnutzungsdauern ist die Grundlage für die auf Lebenszykluskosten basierende Bewertung des Erneuerungsumfangs, wobei sich immer die Frage stellt, ob eine Teil- oder Gesamterneuerung sinnvoller ist. Die Umsetzung dieser strukturierten Vorgehensweise bei der Anlagenerneuerung ermöglicht die optimale Ausnutzung der Anlagensubstanz. Die Wirtschaftlichkeit dieser Methode wird u. a. durch die Reduzierung der Langsamfahrstellen bei den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) belegt.