Schaeffler und Universität Erlangen-Nürnberg entwickeln Wälzlagerschleuderprüfstand
In einer Forschungskooperation haben Schaeffler, Herzogenaurach (DE), und die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) einen neuen Wälzlagerschleuderprüfstand entwickelt. Auf diesem werden Lager bei Beschleunigungen bis 30 000 m/s2 getestet. Insbesondere das Reibungsverhalten von Wälzlagern bei hohen Fliehkräften, wie sie auf dem Wälzlagerschleuderprüfstand erreicht werden, ist bisher wenig erforscht. Die Ergebnisse des Forschungsprojekts sollen die aktuelle Wälzlagertechnologie optimieren, um Kraftstoff- und Energieverbrauch bei Fahrzeugen und Maschinen zu verringern. Der Prüfstand wiegt 16 t und ist in einem eigenen Prüfbunker auf 22 m2 untergebracht. Konstruktion und Bau haben drei Jahre gedauert. Die Lager drehen sich während des Prüfvorgangs gleich zweimal. Mittels eines offenen Planetengetriebes rotieren die Prüflinge sowohl jeweils einzeln um ihre eigene Achse als auch in ihrer Gesamtheit um eine Zentralachse. Vor allem die Frage, welche Faktoren, wie z. B. Temperatur, Beschichtungen oder geometrische Details, die Lager unter Extrembelastung beeinflussen, können an dem neuen Prüfstand untersucht werden. Zusammen mit der FAU hat Schaeffler eine für Simulationsverfahren nötige Software verbessert und weiterentwickelt, mit der schon vor dem Bau eines Prototyps das Verhalten der Wälzlager simuliert und somit schon am Computermodell optimiert werden kann. Mit Hilfe dieses Prüfstands besteht die Möglichkeit, die Phänomene an einem Wälzlager im Fliehkraftfeld besser zu verstehen. Auf Basis der Versuchsergebnisse können die Simulationswerkzeuge für Wälzlager weiter verbessert werden. Der Prüfstand wird ab Oktober 2016 in Betrieb gehen.
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