Peter Münchschwander – ein Nachruf
Am 27. Oktober 2014, kurz nach Vollendung seines 77. Lebensjahres, verstarb Dipl.-Ing. Peter Münchschwander, bis Ende August 2000 Mitglied des Vorstandes der Deutschen Bahn AG (DB AG).
Peter Münchschwander wurde am 3. Oktober 1937 in Berlin geboren und trat nach Abitur und Maschinenbau-Studium an der TU München 1963 in den Dienst der damaligen Deutschen Bundesbahn (DB). Nach der Ausbildung folgten Tätigkeiten bei der Versuchsanstalt München, im Zugförderungs- und im Werkstättendienst der DB.
Von 1969 bis 1971 wurde er zur Firma Ludwig Bölkow GmbH (später Messerschmitt-Bölkow-Blohm, MBB) abgeordnet, und zwar zur Mitarbeit bei der Hochleistungsschnellbahn-Studiengesellschaft (HSB) in München-Ottobrunn, einer Gemeinschaftsgründung von MBB, Strabag Bau-AG und der DB.
Nach einer kurzen Zeit als Vorstand des Maschinenamts Ansbach wurde Peter Münchschwander in das Sekretariat des Vorstands der DB gerufen, zunächst als Mitarbeiter, ab 1976 als Leiter. Im Jahr 1977 übernahm er das neu geschaffene Referat für Rationalisierung (Referent R) in der Hauptverwaltung der DB, wo er neue Ideen für betriebswirtschaftliche Lösungen entwickeln und umsetzen konnte.
Im Jahre 1982 wurde Peter Münchschwander zum stellvertretenden Vorstand der DB (StV) berufen.
Mit Vorstandsverfügung vom 28. Mai 1984 wurde das Projekt „Hochgeschwindigkeitsverkehr der 90er Jahre und Inbetriebnahme der Neubau- und Ausbaustrecken“ (Projekt HGV) eingerichtet, und Münchschwander wurde Projektbeauftragter im Vorstand der DB für HGV.
In Folge der Wiedervereinigung Deutschlands am 3. Oktober 1990 war er im Januar 1991 in den Vorstand der Deutschen Reichsbahn (DR) nach Berlin entsandt worden, wo er die Bereiche Produktion und Technik zuständig wurde.
Im ab 1. Juni 1992 geschaffenen gemeinsamen Vorstand von DB und DR (Führungsgremium Deutscher Eisenbahnen FDE) übernahm Peter Münchschwander das neu geschaffene Ressort Fahrweg.
Dipl.-Ing. Peter Münchschwander gehörte zweifelsfrei zu dem kleinen Kreis derjenigen Führungskräfte, die komplexe Innovationen zu realisieren imstande sind, mit Beharrlichkeit gegenüber Zauderern und Skeptikern, mit klarem Blick auf die Wirtschaftlichkeit des eigenen Tuns und in der Gewissheit, dass ein Unternehmen Innovationen braucht, um eine Zukunft zu haben.
Dr. Eberhard Jaensch
– B 709 –