Feste Fahrbahn-Systeme vom Typ Inplace von Travetto

Einbau der Festen Fahrbahn Typ Inplace von Travetto: Schienentragkörper mit Positioniergerät in gleitgeschalter Betontragplatte höhen- und lagegenau positionieren und einrütteln (Bild: Travetto)

Immer mehr Verkehrsbetriebe setzen auf Feste Fahrbahn des Typs Inplace-B von Travetto. Die Travetto GmbH & Co. KG – Fahrwegsysteme, Satteldorf (DE), ist ein Tochterunternehmen der Leonhard Weiss-Gruppe und besteht seit dem Jahr 2004. Als kostengünstigere Alternative zu Fertigteil-Fahrbahnsystemen, speziell bei Rasengleisprojekten, wurden von dem System seit dem Jahr 2000 bereits über 130 km bei 13 deutschen Verkehrsbetrieben gebaut. Im Jahr 2016 werden drei weitere Verkehrsbetriebe beim Streckenneu- oder -umbau Feste Fahrbahn dieses Typs einsetzen. Der Vorteil der in Ortbeton hergestellten Festen Fahrbahn Inplace-B mit integrierten Schienentragkörpern IP-B liegt gegenüber anderen Fahrbahnsystemen unter anderem im Gestaltungsspielraum bezüglich Streckenführung und Gestaltung der Gleiseindeckung. Das System kann mit hoch- oder tiefliegendem Rasen, aber auch mit Pflaster- oder Asphalteindeckung eingesetzt werden. Die Kombination der Schienentragkörper mit hochelastischen Schienenlagerungssystemen reduziert den Körper- und Luftschall. Isolierende Schienenisolierungskomponenten sowie im Betonlängsbalken integrierte Streustrombewehrungsstähle verringern die Streustromkorrosion. Mit dem eigens entwickelten Gleisjustiersystem LW-UF kann es schnell und mit geringem Personalaufwand eingebaut werden.
Durch das Top-Down-Bauverfahren wird eine hohe Gleislagegenauigkeit bei geringem Messaufwand erreicht: Im ersten Arbeitsschritt wird der Gleisrost montiert und einjustiert. Die nachfolgenden Arbeiten wie der Schalungsaufbau orientieren sich an der zuvor hergestellten Gleisendlage. Zur Gleismontage kann direkt an der Schiene gemessen werden, durch die Schalungshalter ergibt sich automatisch die Position des Bewehrungskorbes und der Schalung. Die Spurweite und Schienenneigung wird automatisch durch die Montage der Schienen auf speziellen Gleisjustierportalen sichergestellt. Der Bau enger Gleisbögen bis zu einem Radius von 18 m ist möglich. Das System ist für verschiedene Spurbreiten, Schienenformen, Spurkombinationen, als Dreischienengleis oder in Gleisverschlingungen einsetzbar.
Travetto bietet seit kurzem die Weiterentwicklung Inplace-Urban Track-Advanced (UTA) an. Im Gegensatz zur Balkenbauweise bei Inplace-B basiert werden hierbei asphaltierte Gleise auf einer Betontragplatte eingesetzt. Auch hier kommt das Top-Down-Verfahren zum Einsatz. Durch die neu entwickelten, sehr biegesteifen und spindelbaren Bi-Blockschwellen kann auf die Verwendung von Gleisjustierportalen verzichtet werden. Durch Verwendung der speziell hierfür entwickelten Randschalung wird eine erhebliche Reduzierung des Schalaufwandes erreicht. Bei dem Nürnberger Neubauprojekt Thon–Am Wegfeld wurden im vergangenen Jahr mehrere Teilabschnitte mit Inplace-UTA realisiert. 

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